Michael Kuffer: Die CSU und ihr Hardliner

Auf dem Weg in den Bundestag profiliert sich Stadtrat Michael Kuffer als harter Knochen. Nun gibt es aus der eigenen Partei Gegenwind.
Florian Zick |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Er gilt als Hardliner in der CSU: Stadtrat Michael Kuffer.
Sigi Müller Er gilt als Hardliner in der CSU: Stadtrat Michael Kuffer.

München - Mehr Überwachungskameras, bewaffnete Stadtsheriffs und ein ganztägiges Alkoholverbot am Hauptbahnhof: Stadtrat Michael Kuffer hat in den vergangenen Monaten versucht, sich als entschlossener Law-and-Order-Mann zu profilieren. Doch mittlerweile geht der harte Kurs des Bundestagskandidaten selbst in der CSU einigen offenbar zu weit.

Die Stadträte Richard Quaas, Marian Offman und Johann Sauerer haben offiziell ein Stadtratshearing zur Sicherheitslage am Hauptbahnhof beantragt. Anwohner, Streetworker, die Hoteliers aus dem Viertel und Vertreter der umliegenden Geschäfte müssten an einen Tisch geholt werden, um "einvernehmlich nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen", heißt es in der Begründung. Das klingt natürlich ganz anders, als wenn bei jeder Ordnungswidrigkeit immer gleich mit der Staatsmacht gedroht wird.

Nicht jedes Problem mit Polizeipräsenz gelöst

Erst am Montag hatte Kuffer in der Rathaus-Fraktion ein neues Antragspaket zur Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen am Hauptbahnhof durchgeboxt. Dieses sieht unter anderem die Umwidmung des Bahnhofsvorplatzes zur Bahnanlage vor. Das würde es Sicherheitskräften erlauben, Leute des Platzes zu verweisen, wenn sich diese dort nicht zum Einkaufen oder zu Reisezwecken aufhalten.

Natürlich gebe es rund um den Hauptbahnhof immer noch Probleme mit Alkohol, Drogen und Prostitution. Die Lage habe sich in den vergangenen Monaten aber auch schon wieder verbessert, sagt Richard Quaas. Und es könne eben auch nicht jedes Problem mit verstärkter Polizeipräsenz gelöst werden. Der Bundestagswahlkampf habe da zu einer "Zuspitzung der Debatte geführt", so Quaas.

Rüffel der eigenen Parteimitglieder

Das klingt stark nach einem kleinen Rüffel aus den eigenen Reihen. Anscheinend haben es selbst Mitglieder der CSU-Stadtratsfraktion satt, dass in der Auseinandersetzung mit aggressiven Bettlern und aufdringlichen Bierdimpfln immer gleich das schwere Gerät aufgefahren wird.

Als Kritik an Kuffer wollen die Initiatoren des Stadtratshearings ihr Vorgehen aber ausdrücklich nicht verstanden wissen. Es gehe nur um einen "anderen Weg", sagt Marian Offman. Im Vergleich zu anderen Städten seien die Zustände in München eben noch nahezu paradiesisch, so Offman. "Und damit das so bleibt, muss man miteinander reden."

Lesen Sie hier: AZ-Kommentar - CSU-Pläne am Hauptbahnhof: Unfair und unehrlich!

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.