Michael Käfer: München ist sexy!

Feinkost-König Michael Käfer spricht beim Besuch im AZ-Café über die Wiesn, die Vorzüge der Stadt und was sie verbessern muss.
von  Annette Zoch
Er hat gerade die Wiesn hinter sich, trotzdem ist Michael Käfer (mit Arno Makowsky und Leute-Kolumnistin Kimberly Hoppe) gut gelaunt.
Er hat gerade die Wiesn hinter sich, trotzdem ist Michael Käfer (mit Arno Makowsky und Leute-Kolumnistin Kimberly Hoppe) gut gelaunt. © Daniel von Loeper

 

Die Anstrengung der letzten Wochen sieht man ihm gar nicht an: Kurz nach dem Oktoberfest ist Gastronom und Wiesn-Wirt Michael Käfer ins AZ-Café gekommen, quirlig, charmant und fit wie immer. „Die Wiesn ist wieder sehr gut gelaufen.“ Die ganze Welt beneide München ums Oktoberfest, sagt Käfer, das hochklassigste Volksfest der Welt. „Aber die Stadt und die Wirte müssen aufpassen, dass es nicht kippt, dass das wieder ein bisschen runtergekühlt wird.“ Die Oide Wiesn sei dafür genau richtig – die sei auch für Familien mit Kindern geeignet, da gehe es ruhiger zu, sagt Käfer.

Das AZ-Café Ringelnatz in Schwabing hat er fast nicht gefunden, gibt Käfer zu: „Ich bin hier ewig rumgekurvt“, lacht er. „Und da hab ich gemerkt: Hier ringsrum in der Gegend sind ja viele richtig nette Läden.“ Also ist Schwabing gar gar nicht tot? „Vielleicht nur ein bisschen zu ruhig.“

Schwabing habe im Kleinen vielleicht dasselbe Problem wie München, philosophiert der Feinkost-König: Es verkaufe seine Vorzüge zu schlecht. „Schwabing muss laut ausrufen: Von hier aus ist alles losgegangen, die ganze Feier- und Ausgehkultur, die München so besonders macht.“ So ähnlich sei es auch mit München im Ganzen : Berlin punktet mit seinem „Arm-aber-sexy“-Image. „Berlin ist halt spannend, weil’s noch nicht fertig ist“, sagt Käfer. „München ist schon fertig – aber das muss nix Schlimmes sein.“ Auch München habe seine nicht so schönen Ecken, und das sei auch gut so. Und: „München muss seine Vorzüge besser rausstellen“, sagt Käfer. „München ist nicht nur Wiesn: Wir haben eines der tollsten Opernhäuser der Welt, wir haben fantastische Museen, eine tolle Natur.“ Ein Zuhörer aus dem Publikum bringt’s auf den Punkt: „Wir sind reich, aber trotzdem sammer sexy.“

 

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