Michael Graeter: Die dunkle Seite der Bash-Club-Barbiere

Das Stylisten-Duo Roby und Ralph eröffnen ihr Nachtlokal – und Pete Doherty zeigt sich lieb. Das Dancing im Keller, in dem vorher „Neva“ und später „Heaven-Eleven“ nach kurzer Laufzeit Haare ließen, erstrahlt jetzt in Unschulds-Weiß und überrascht mit einer Frau-Holle-Maschine.
Die beiden Münchner Paradiesvögel Robert und Ralph Bash, Chefs der Verschönerungs-Oase „Bash Club“ und metrosexuell wie Kicker-Idol David Beckham, haben sich einen langersehnten Traum erfüllt. Der eine Stylist, ein Mickey Rourke in seinen besten Zeiten, und sein glatzköpfiger Compagnon, ein tätowierter Popeye ohne Spinat-Einspritzung, dessen Körperbau sich bei der Damenwelt wohlwollend herumgesprochen hat, eröffneten mit einem Drei-Nächte-Fest in der feinen Maximilianstraße ihren zweiten Spielplatz, die Disco „Bash Club“.
Das Dancing im Keller, in dem vorher „Neva“ und später „Heaven-Eleven“ nach kurzer Laufzeit Haare ließen, erstrahlt jetzt in Unschulds-Weiß und überrascht mit einer Frau-Holle-Maschine, die für Schneefall sorgt und Nebeleffekte zu Schnee von gestern degradiert. Nach kurzem Rieseln lösen sich die Flocken in Luft auf. Gesund für die Schleimhäute: Bei diesem Schnee kann man keinen Schnupfen kriegen.
Auf dem Weg zum neuen Nightspot, vorbei am blitzblank gewienerten Limousinen-Konvoi des maylaisischen Königspaares, das zurzeit täglich im „Hofbräuhaus“ einkehrt, war ich schon umgeben von den heißesten Girlies Münchens. Eines muss man den „Bashies“ lassen, sie haben nicht nur die attraktivsten Friseusen von Nasti bis Jasmin in ihrem Edel-Salon, sondern auch eine unerklärlich magnetische Wirkung auf das schöne, schwache Geschlecht.
400 Bellas, darunter eines der schönsten Models, Carina, tummelten sich im zuckenden Licht, gemischt mit neuen noch nicht entdeckten Playboys, Club-Routiniers wie Häuser-Millionär Sammy Bornstein, und ein paar Star-Kickern. Löwe Benny Lauth, mit seiner Freundin Juliane gekommen, ging diszipliniert früh. Auch Oli Kahn, der ebenso zum engen Freundeskreis von Roby und Ralph zählt, sagte sich mit seiner neuen Flamme an für eine der drei Opening-Nächte.
Im Gewühl tauchte Langzeit-DJ Raimund auf, der im Schlachthof-Restaurant „Atlantik-Fisch“ die Musik macht, wo gerade Serien-Star Fritz Wepper den Geburtstag seiner hübschen Tochter Sophie feierte und an einem anderen Abend als alter Kavalier seiner neu entdeckten Cousine einen gegrillten Lobster schmackhaft machte.
An der Bash-Club-Bar sondierten Daniel Tenschert und Som Wild das neue Jagdrevier. In ihrem Restaurant „Salt“ sorgte vor einigen Nächten Kate Moss-Ex-Freund Pete Doherty, das verkannte Genie in München, für internationalen Pfeffer. Um Mitternacht betrat der Musiker, alkerfüllt, aber very british, das Lokal und bestellte bei Shake-Meisterin Kate den Cocktail „Lipp Kiss“. Pete diktierte die Zutaten.
Etwas später tauchte die aktuelle Freundin, eine dunkelhaarige Londonerin, von Doherty auf, die Orangensaft orderte und in der Rundcouch des Restaurants ihm Zeit für Zärtlichkeit schenkte.
Dabei gelang ihr auch, weitere Alkohol-Bestellungen zu stoppen. Sie ließ promillefreien „Kinder-Punsch“ servieren. Nach heißen Zungenküssen und Umarmungen bezahlte der Star-Musiker die Drinks und gab Kate 50 Euro Tip mit der Bemerkung: „Wenn ich wiederkomme, kriege ich einen aufs Haus“.
Wegen Dohertys BR-Auftritt hatte es viel Wirbel gegeben (AZ berichtete). Hatten sie bei Pete einen Regensburger Domspatz erwartet?