Messerstiche in den Hals waren versuchter Mord

Zechkumpan sticht aus Frust zu. Sein Opfer verliert drei Liter Blut und überlebt nur knapp. Der Prozessbeginn am Mittwoch.
von  John Schneider
Zugestochen: Der Angeklagte Giacomo P.
Zugestochen: Der Angeklagte Giacomo P. © Daniel von Loeper

Ein Zechkumpan sticht aus Frust zu. Sein Opfer verliert drei Liter Blut und überlebt nur knapp. Der Prozessbeginn am Mittwoch.

München - Sie hatten sich erst kurz zuvor kennengelernt. Doch die flüchtige Bekanntschaft endete für Savu C. beinahe tödlich. Sein Bekannter jagte dem 36-Jährigen ein Messer in den Hals. Der 44-jährige Italiener muss sich seit Mittwoch wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten.

Das war nach Ansicht der Ermittler geschehen: Giacomo P., ein gelernter Maurer, war am 15. Februar des vergangenen Jahres von Italien nach München gekommen. Zwei Tage später lernte er Savu C. kennen. Mit seinem neuen Bekannten trank er an diesem Tag gemeinsam Bier.

Die beiden landeten gegen Abend am Hauptbahnhof. Dort behauptete der Italiener gegenüber seinem rumänischen Bekannten, dass rumänische Taschendiebe ihm zehn Euro gestohlen hätten. Er habe damit nichts zu tun, beteuerte Savu C..

Kurz darauf will Giacomo P. bei einem Drogendeal von einem Dritten betrogen worden sein. Er forderte Savu C. auf, mit ihm nach dem Betrüger zu suchen. Was die beiden auch taten. Ohne Erfolg.

Als Savu C. dann ein Bier trinken wollte, stach ihm der wütende Zechkumpan zwei Mal ein Messer in den Hals. Einfach so, um die Wut rauslassen. Savu C. wurde schwer verletzt, verlor drei Liter Blut. Dank einer Notoperation überlebte er die Stiche. Weil auch Nerven verletzt wurden, kann er bis heute die rechte Faust nicht mehr richtig schließen.

Mit dem blutigen Messer lief Giacomo P. zum großen Schrecken der Reisenden quer durch den Hauptbahnhof. Am Ausgang Arnulfstraße wurde er schließlich von Mitarbeitern der DB-Sicherheit gestellt.

Der Prozess am Landgericht wird fortgesetzt.

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