Messerstecher schon oft festgenommen
MÜNCHEN - Die Polizei kennt ihn, die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit einem Jahr in seinem Fall. Denn im April 2009 hat Jermaine J., der Messerstecher aus der S 7 vom Samstag, einen 15-Jährigen mit einer abgebrochenen Flasche verletzt.
Jermaine J. sitzt in seiner Zelle in der U-Haft und spielt den starken Mann. Er zeigt kein Zeichen von Reue. Am frühen Samstagmorgen hat der 17-Jährige in einer S7 nach Wolfratshausen einem Schüler (16) fast eine Auge ausgestochen (AZ berichtete).
Es war nicht das erste Mal, dass Jermaine J. völlig grundlos einen Menschen schwer verletzt hat. Am 24. April 2009 lungerte er abends gegen 21.30 Uhr mit drei Freunden am S-Bahnhof Harthaus herum. Die Jugendlichen waren betrunken. Sie hatten zwei Flaschen Sekt dabei. Plötzlich flippte Jermaine J. aus. Er zertrümmerte die Flasche in seiner Hand und schleuderte den abgebrochenen Hals einem Freund ins Gesicht. Das Glas schlitzte dessen Kinn auf. Die Wunde musste genäht werden. Außerdem ging bei der Attacke ein Eckzahn des Opfers zu Bruch.
Für die Tat verantworten musste sich der Schläger nicht. „Anklage wurde bisher nicht erhoben“, erklärt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Was fehlt, ist ein psychiatrisches Gutachten. Die Heckscherklinik wurde beauftragt. Gut ein halbes Jahr liegt das jetzt zurück.
Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich beide Fälle zusammenlegen. Jermaine J. muss sich dann vor der Jugendkammer des Münchner Landgerichts verantworten.
Am vergangenen Samstagmorgen hatte Jermaine J. mit seiner Freundin in einer S7 nach Wolfratshausen gesessen. Das Pärchen geriet in Streit. Jermaine J. war betrunken. Er hatte 1,36 Promille. Als ein 16-Jähriger kurz rüber sah, pöbelte Jermaine J. den Schüler an. Beim Aussteigen im Bahnhof Mittersendling zückte der 17-Jährige ein Springmesser und stieß zu. Die Klinge traf den Schüler oberhalb der linken Augenbraue.
Ralph Hub
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