Messe Trendset in München: Mit Maske, Abstand und Messeartikeln

München - Tatjana Pannier läuft durch die Messehallen, grüßt hier, winkt dort, und dass sie ganz offensichtlich immer wieder lächelt, sieht man ihrem Gesicht auch mit der grauen FFP2-Maske an. "Wir haben gehofft und gebangt", sagt sie dann der AZ: "Ja, ich bin so richtig glücklich, dass unsere Messe stattfinden kann."
Wohnambiente- und Lifestyle-Messe in Riem
Tatjana Pannier ist Geschäftsführerin der Wohnambiente- und Lifestyle-Messe Trendset, die es regelmäßig zweimal im Jahr in München gibt - zumindest eigentlich: Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass die Trendset schon mal verschoben werden musste oder auch ersatzlos ganz ausgefallen ist.

Enge Absprache mit den Behörden
Mit einem, wie Pannier sagt, "enorm höheren Planungsaufwand und Kostenapparat für Security, Hygieneguides und vielem mehr" durfte die Fachmesse jetzt an ihrem regulären Termin, dem 8. Januar, aufsperren. Bis einschließlich heute werden Aussteller und Fachbesucher von nah und fern willkommen geheißen. "Wir hielten natürlich immer eng Absprache mit allen Behörden", so die Messe-Chefin: "Die Trendset erfüllt alle aktuellen Corona-Auflagen."
Gelassenes Fachpublikum
Dies hatte unter anderem zur Folge, dass sich aufgrund der 2G- plus- beziehungsweise Booster-Nachweis-Kontrollen am Eingang zeitweilig Menschenschlangen bildeten. Das Fachpublikum nahm's gelassen. Die Freude über die stattfindende Trendset stand spürbar im Vordergrund.

Aktivität statt Lethargie
"Es sind halt besondere Zeiten", sagt Aussteller Detleff Jones aus Gräfelfing, der mit Kolonialmöbeln und Wohnaccessoires handelt: "Es ist gut, dass es Aktivität gibt, anstelle dass wir alle in Lethargie versinken." Durch Corona gebe es auch große Umbrüche in der globalen Lieferkette. "Wir haben einen weltweiten Container-Stau und vervielfachte Preise", so Jones, der dennoch nicht jammern mag: "Es gibt viele Probleme, doch jetzt bin ich vor allem happy, dass die Trendset zustande kam."
Die Aussteller sind positiv überrascht
Dieser Meinung ist auch Guido Ew, der mit seinen kunstvollen Taschen und Deko-Artikeln aus handbedruckten Stoffen aus Niedersachsen angereist ist: "Wunderbar, dass wieder Messe ist. Es geht ja schließlich auch um Kundenpflege."
Friedrich Hubauer von der österreichischen Kunstgewerbe-Firma Lang, die schon Weihnachtsartikel für das kommende Christfest anbietet, nickt: "Wir sind alle sehr positiv überrascht, wie gut alles abläuft und dass die Trendset überhaupt stattfindet."

Einige Standplätze sind leer geblieben
Damit gerechnet hat er erklärtermaßen "eher nicht" - wie so manche seiner Kollegen und Kolleginnen. So gibt es in den Messehallen auch mal einen nicht besetzten Standplatz. "Einige Aussteller reisten nicht an und sagten kurzfristig ab, weil sie dachten, wir finden nicht statt", so Tatjana Pannier.
Ohnehin ist durch Corona ein knappes Drittel weniger aus Europa angereist: Kamen in Vor-Pandemie-Zeiten alljährlich insgesamt rund 900 Aussteller zur Trendset-Wintermesse, so sind es jetzt knapp 600.
6.000 Besucher am Tag
Die Besucher mussten ihre Eintrittskarten diesmal ausnahmslos online kaufen. Normalerweise gibt es auf der dreitägigen Wintermesse über 30.000 Fachbesucher, die neuste Wohnambiente-Trends sowie saisonale Oster- und Weihnachtsartikel am Jahresanfang ordern. "Jetzt haben wir eine Einschränkung auf 6.000 Besucher am Tag, und die kommen auch", sagt Pannier.
Weniger Einkäufer vor Ort
Über Order- und Verkaufszahlen scheint diese deutliche Besucherreduzierung indes nicht unbedingt etwas auszusagen. Wie die Trendset-Chefin erzählt, seien bei Vor-Corona-Messen viele Firmen mit einem großen Team angereist: "Jetzt sind es nur ein, zwei Einkäufer. Jetzt wird konzentriert geordert." Und darauf kommt es bei einer erfolgreichen Messe letztendlich ja auch an.