"Mein Herz hängt am Free and Easy. Immer!"

Das Free & Easy Festival im Backstage hält, was sein Name verspricht: freien Eintritt. Hans-Georg Stocker, Leiter des Backstage und Mitbegründer des Free&Easy-Festivals, spricht im AZ-Interview über Schwierigkeiten und Highlights.
von  Abendzeitung
Band "Neuland": Ihr neues Album heißt „Bessere Zeiten“ - und die sind in Sicht. Neuland swingt, rockt und punkt bei "Free and Easy".
Band "Neuland": Ihr neues Album heißt „Bessere Zeiten“ - und die sind in Sicht. Neuland swingt, rockt und punkt bei "Free and Easy". © Veranstalter

Das Free & Easy Festival im Backstage hält, was sein Name verspricht: freien Eintritt. Hans-Georg Stocker, Leiter des Backstage und Mitbegründer des Free&Easy-Festivals, spricht im AZ-Interview über Schwierigkeiten und Highlights.

AZ: Herr Stocker, was für eine Idee steckt hinter dem Free & Easy Festival?

HANS-GEORG STOCKER: Die Grundidee war, Bands einzuladen, die noch nicht so bekannt sind, also noch nicht allein durch ihren Namen Publikum anziehen. Deshalb verlangen wir keinen Eintritt, damit Leute kommen und auch mal einfach etwas Neues hören können.

Es treten auch Kabarettisten, auf, Sie zeigen Filme, haben politische Podiumsdiskussionen. Wie passt das zusammen?

Wir wollen, dass sich verschiedene Kunstformen mischen. Konzertgänger besuchen normalerweise nicht unbedingt einen Kabarettabend, beim Free & Easy Festival kann man nach einem Konzert bleiben und vielleicht noch einen Kleinkünstler sehen. Daneben wünsche ich mir auch einen Austausch der Musikszenen. Deshalb achten wir auch auf die Mischung von Reggae, Hiphop, Ska, Metal und Rock bei der Auswahl der Bands. Wir wollen, dass die Leute über ihren Tellerrand schauen.

Seit Jahren verlangen Sie keinen Eintritt. Wie machen Sie das?

Es wird schwieriger. Wir haben Sponsoren und eine Kooperation mit dem Kulturreferat, und auch der Neuhausener Bezirksausschuss gibt uns einen kleinen Zuschuss. Aber letztlich zahlen wir drauf.

Dann sind wahrscheinlich die Getränke richtig teuer.

Absolut nicht. Bei uns kostet die Maß 4,80 Euro und die Halbe 3,10 Euro. Das liegt absolut im Mittel. Aber es wird trotzdem jedes Jahr schwieriger, Publikum anzuziehen.

Woran liegt das?

Wir bekommen immer mehr Konkurrenz. Das Free & Easy gibt es jetzt seit 14 Jahren als Umsonst-Festival. Aber inzwischen gibt es auch das Tollwood, dieses Jahr hatten wir auch die 850-Jahr-Feier der Stadt, wo es Umsonst-Veranstaltungen gab. Keinen Eintritt zu verlangen, ist nichts besonderes mehr.

Wie wählen Sie die Bands aus?

Vor allem achten wir auf die Mischung, auf Inhalte und darauf, dass es neue, junge Bands sind. Aber wir brauchen auch Bands, die sich schon einen Namen gemacht haben und Publikum anziehen. Wie gesagt, dass es keinen Eintritt kostet, ist wohl kein Anreiz mehr, sich auch einmal etwas Neues anzusehen.

Höre ich da ein bisschen Mutlosigkeit?

Aufgeben werden wir nicht so bald! Wir glauben noch immer an unsere Idee. Wir sind damals als Kulturinitiative gestartet, und das wollen wir noch immer sein. An Idealismus mangelt es nicht. Mein Herz hängt nach wie vor am Free & Easy. Das wird so bleiben. Immer!

Was darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen?

Jeder Tag hat Highlights, das kommt ganz auf den Geschmack an.

Natürlich. Also anders gefragt: Wo gehen Sie selbst hin?

Dieser Freitag wird besonders interessant. Da haben wir Reggae mit den Turntable Hools, die als Soundsystem auftreten. Die verbraten auch Einflüsse aus dem Pop oder Rock, wie Tokio Hotel, frechen Hiphop, das wird Spaß machen. Dann tritt am Samstag Olli Schulz auf, und am 12.9. haben wir mit Macka B. RootsReggae vom Feinsten.

lubu

Free & Easy Festival vom 4. bis zum 19. September. Informationen: www.backstage.eu

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