Meier-Rücktritt: Nur Verlierer!

Brigitte Meier hat ihren Verzicht auf eine zweite Amtszeit als Sozialreferentin erklärt. Ein Rücktritt, der viele Verlierer nach sich zieht. Der AZ-Rathaus-Reporter Florian Zick über Brigitte Meiers Abgang.
von  Von Florian Zick
In der schwarz-roten Stadtregierung wird man froh sein, dass Brigitte Meier nun selbst Konsequenzen gezogen hat.
In der schwarz-roten Stadtregierung wird man froh sein, dass Brigitte Meier nun selbst Konsequenzen gezogen hat. © imago/AZ

Nun ist sie also weg. Brigitte Meier hat nach einem würdelosen Hickhack im Rathaus als Sozialreferentin gestern ihren Hut genommen. Damit endet eine wochenlange Auseinandersetzung, die am Ende nur Verlierer hinterlässt.

Die größte Verliererin ist natürlich Brigitte Meier selbst. Sechs Jahren lang hat sie als Stadtministerin das Sozialreferat geleitet. Es waren sicher keine fehlerfreien sechs Jahre. Aber zu ihrem Verantwortungsbereich gehörten in dieser Zeit Obdachlose, Hart-IV-Empfänger und Flüchtlinge – das ist für gewöhnlich nicht der Stoff, aus dem große Heldengeschichten entstehen. Trotzdem hat sich Meier in ihrem Aufgabenfeld wacker geschlagen. Mit ihren 51 Jahren muss sie sich nun jedoch schwer beschädigt einen neuen Job suchen. Man kann sich seinen Abgang sicherlich schöner vorstellen.

Die Affäre hat die GroKo geschwächt

Aber nicht nur Brigitte Meier geht angeschlagen aus der Affäre, das Gleiche gilt auch für die Große Koalition an der Rathausspitze. Die SPD, berühmt-berüchtigt für ihre internen Personal-Scharmützel, hat in der Debatte um Brigitte Meier eine deutliche Linie klar vermissen lassen. Nicht zuletzt Oberbürgermeister Dieter Reiter hat durch sein zögerliches Handeln dafür gesorgt, dass die Personalie überhaupt so hochkochen konnte. Wäre er früher auf seinen Regierungspartner zugegangen, hätte er die Angelegenheit sicher auch ohne großes Aufsehen auf dem kurzen Dienstweg klären können.

In der schwarz-roten Stadtregierung wird man froh sein, dass Brigitte Meier nun selbst Konsequenzen gezogen hat. Hätte sie das nicht getan, wer weiß, was im weiteren Verlauf der Affäre noch passiert wäre. Nicht ausgeschlossen, dass sich SPD und CSU am Ende so verkracht hätten, dass es am Ende sogar zum Bruch gekommen wäre.

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