Mehrere Frauen begrapscht: Sexualstraftäter in München vor Gericht

Ein Passant greift der Frau zwischen die Beine. Ein Anwohner wird auf die Szene aufmerksam und stellt den Täter, der auch zwei Joggerinnen belästigt haben soll.
John Schneider
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Der Tatort liegt in der Haimhauserstraße.
Der Tatort liegt in der Haimhauserstraße. © Google StreetView

München - Bankkaufmann Peter G. (25, Name geändert) ist ein bescheidener Held. Der engagierte Helfer will nicht in der Zeitung stehen. Dabei ist sein Verhalten ein nachahmenswertes Beispiel für Zivilcourage. Er hat mit dafür gesorgt, dass ein Sexualstraftäter festgenommen werden konnte.

Der Mann, den er nach der Tat stellte, sitzt seit Montag auf der Anklagebank des Landgerichts. Illie T. (39) hat nicht nur der Schwabingerin zwischen die Beine gegriffen, sondern laut Antragsschrift auch zwei Joggerinnen im Englischen Garten attackiert.

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"Geht's noch": Frau nach Übergriff völlig geschockt

Sein erstes Opfer Petra T. war am 23. Mai vergangenen Jahres auf dem Heimweg vom Einkauf an der Münchner Freiheit. "Links hatte ich die Einkaufstasche und rechts meinen Schirm", erinnert sie sich im Zeugenstand. Dann habe sie plötzlich eine Hand zwischen ihren Beinen gespürt.

Die 27-Jährige war völlig geschockt, brachte aber noch einen Schrei heraus, erinnert sie sich. "Geht's noch", habe sie geschrien. Dann habe sie den Mann mit dem offenen Schirm auf Abstand gehalten.

Peter G. schildert, dass er am Fenster sitzend durch den Schrei aufmerksam wurde, auf die Straße rannte und den mutmaßlichen Täter verfolgte. In der Nähe der Kirche St. Sylvester habe er den Mann gestellt, der ein Fahrrad neben sich herschob und ihn dann aufgefordert, mit ihm zurückzugehen.

Bei dem konsternierten Opfer angekommen, verlangte er, den Ausweis des Mannes zu sehen. Der offenbar verdutzte Illie T. kam der Aufforderung nach, sein Opfer machte ein Handyfoto von dem Ausweis. Die Aussage vor Gericht belastet das Opfer. Sie leide auch unter Schlafstörungen und mag es seit dem Vorfall nicht mehr, wenn jemand hinter ihr geht, sagt sie. "Dann lass ich ihn lieber vorbei."

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Angeklagter belästigt mehrere Frauen im E-Garten

Sie bleibt nicht das einzige Opfer. Zwei Wochen später stellte sich Illie T. laut Antragsschrift einer Joggerin (25) im Englischen Garten in den Weg. Als die Frau einen Bogen um ihn machen wollte, trat er an sie heran, packte sie und wollte sie küssen. Die Frau schrie und konnte sich aus der Umklammerung befreien.

Kurz darauf attackierte der 39-Jährige eine dritte Frau. Wieder war es eine Joggerin (43) im Englischen Garten. Diesmal riss er sein Opfer zu Boden. Auch hier versuchte er, die Frau zu küssen. Diese konnte sich jedoch aufgrund ihrer massiven Gegenwehr befreien und machte durch lautes Schreien mehrere männliche Jogger in der Nähe auf sich aufmerksam. Die konnten den Flüchtenden festhalten. Das Opfer erlitt Schmerzen und blutende Abschürfungen an der linken Hand und am linken Knöchel.

Der vorbestrafte und psychisch kranke Mann soll in der Psychiatrie untergebracht werden. Für Peter G. aber gab es vom Richter Gilbert Wolf ein dickes Lob für sein couragiertes Verhalten.

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8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 09.03.2021 14:14 Uhr / Bewertung:

    Ihr versteht es immer noch nicht: Ist München die Hauptstadt der Bewegung, auch der kriminellen? Wo bleibt die Polizei?

  • Vorüberlaufender am 09.03.2021 13:53 Uhr / Bewertung:

    Angenehmer Aufenthalt in der Psychiatrie zu Lasten des Steuerzahlers. Sinnvoller wäre ein lebenlängliches Einreiseverbot und Rückkehr in die Heimat.

  • Dr. Schönfärber am 09.03.2021 13:15 Uhr / Bewertung:

    Nicht zu knappe Haftstraße abbüßen lassen, dann Ausweisung nach Rumänien.

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