Mehr Wegzug als Zuzug: München ist 2020 deutlich weniger gewachsen

München - Die Stadt ist im vergangenen Jahr weniger stark gewachsen als in den Jahren zuvor. Mehr noch: Zum ersten Mal seit Jahren weist München wieder eine negative Wanderungsbewegung aus. 90.459 Menschen zogen letztes Jahr nach München, 93.921 Menschen verließen die Stadt, wie das Statistische Amt mitteilt.
Zwar ist die Einwohnerzahl Münchens 2020 insgesamt erneut gewachsen, in diesem besonderen Jahr jedoch nicht in einer Größenordnung wie gewohnt, sondern lediglich um rund 2.000 auf offiziell 1.562.096 Einwohner mit Hauptwohnsitz in München. Das Wachstum von lediglich 0,16 Prozent resultiert also aus einem Geburtenüberschuss in der Stadt.
München weniger stark gewachsen als sonst
Das ist durchaus besonders. Denn abgesehen von einer Melderegisterbereinigung im Jahr 2017 ist München in den letzten Jahren im Mittel immer in einem niedrigen fünfstelligen Bereich gewachsen. 2019 etwa wies die Statistik ein plus von 10.840 Zugezogenen aus. Der negative Wanderungssaldo des letzten Jahres beruht insbesondere auf der gesunkenen Zahl an Zugezogenen (von 110.801 im Jahr 2019 auf 90.459 im Jahr 2020). Die Zahl der Weggezogenen ist im vergangenen Jahr ebenfalls gesunken (von 99.961 im Jahr 2019 auf 93.921 im Jahr 2020).
"Das lässt darauf schließen, dass im Jahr 2020 weniger Menschen nach München kommen wollten oder konnten", so das Statistische Amt. Ebenso auffällig: Die Zahl der Münchner, die 2020 innerstädtisch umgezogen sind, hat zugenommen (um 2,4 Prozent auf 114.327 Personen).
Besonders viele Menschen verließen München in den Monaten Mai bis August. Der Oktober war mit einem positiven Saldo von 2.894 Personen der zuzugsstärkste Monat.