Mehr Präsenz im Herbst geplant: München: So sieht die neue Normalität an den Universitäten aus - München - Abendzeitung München

Wissenschaftsminister Bernd Sibler will im Wintersemester wieder mehr Präsenz an den Hochschulen – was er für den Fall einer zweiten Welle plant.
Katharina Federl |
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Nach den Verschwendungsvorwürfen beziehen der Minister und die LMU Stellung.
Dr. Horst Engler 2 Nach den Verschwendungsvorwürfen beziehen der Minister und die LMU Stellung.
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Wissenschaftsminister Bernd Sibler will im Wintersemester wieder mehr Präsenz an den Hochschulen – was er für den Fall einer zweiten Welle plant.

München - Die Corona-Pandemie hat den bayerischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) einen ordentlichen Digitalisierungsschub verpasst. Gut 90 Prozent der Lehrveranstaltungen wurden im Sommersemester 2020 virtuell abgewickelt. Für das Wintersemester 2020/2021 will Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) jetzt aber wieder mehr Präsenzveranstaltungen in den Hörsälen und Laboren stattfinden lassen.

"Sofern die Infektionslage dies zulässt", so der Minister am Mittwoch in München, sollen ab Herbst bis zu 200 Personen eine Vorlesung besuchen können. Im Hochschulbetrieb muss generell ein Mindestabstand von 1,50 Meter gewahrt werden. Wo dieser Abstand nicht zuverlässig eingehalten wird, muss auch an den Hochschulen ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.

Wintersemester: Ein "Mix aus Präsenz- und Online-Lehre"

Bisher waren nur kleine Seminare mit maximal 30 Teilnehmern zur Ergänzung der Online-Lehrveranstaltungen zulässig. Für das neue Semester stellt sich Sibler einen "Mix aus Präsenz- und Online-Lehre" vor. Die Präsenzveranstaltungen könnten dann etwa die Hälfte der Lehrveranstaltungen ausmachen, meinte Sibler. Vorgeschrieben dafür wird die Erfassung aller Teilnehmer. Das sei an den Hochschulen nichts Neues und über die Matrikelnummer einfacher als etwa in den Gaststätten.

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Das Sommersemester, das sich überwiegend im Internet abgespielt hat, sei "kein verlorenes Semester" gewesen, sagte Sibler. Dennoch werde das irregulär verlaufene Semester bei der Berechnung der Regelstudienzeit und der Dauer des Bafög-Höchstbezugsdauer "automatisch" ausgeklammert. Wenn es sein muss, werde auch das Wintersemester nicht als regulär angerechnet.

Bayerische Hochschulen bereiten sich auf zweite Corona-Welle vor

Die hochschulpoltische Sprecherin der Grünen im Landtag, Verena Osgyan (Nürnberg), hätte das gerne etwas konkreter. Im Falle einer zweiten Welle befürchtet sie, dass viele Studierende auf der Strecke bleiben und Probleme mit Regelstudienzeiten, Prüfungen, Bafög und dem Studienumfeld im Allgemeinen bekommen. Dafür fehlten weiterhin verbindliche und konkrete Vorgaben für Alternativszenarien, die noch bis zum Semesterstart notwendig seien.

Wissenschaftsminister Sibler sieht die Hochschulen auch für den Fall einer zweiten Pandemie-Welle gut gerüstet. In diesem Fall werde man auf die in der Krise optimierten digitalen Möglichkeiten der bayerischen Hochschulen zurückgreifen. Es stehe "ein Instrumentenkasten für das Wintersemester zur Verfügung, sollte das Infektionsgeschehen zum Wintersemester nur digitale Lehre zulassen", so Sibler.

Christian Flisek, hochschulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, kritisiert die von Sibler vorgestellten Rahmenbedingungen. Zwar sei zu begrüßen, dass auch größere Veranstaltungen wieder in Präsenzlehre durchgeführt werden können, darüber hinaus aber bestehe nach wie vor eine hohe Planungsunsicherheit.

An vielen Hochschulen verschieben sich Vorlesungszeiten nach hinten

Corona verändert auch die Vorlesungszeiten für das kommende Wintersemester. An den Universitäten beginnt die Vorlesungszeit im Wintersemester 2020/21 am 2. November und endet am 26. Februar. Die Universitäten können ferner den Vorlesungszeitraum um bis zu zwei Wochen verkürzen, wenn der vorgesehene Unterrichtsstoff "studierbar" angeboten wird.

Für die höheren Fachsemester in Humanmedizin, Molekularer Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie kann die einzelne Universität beschließen, dass die Vorlesungszeit vom 12. Oktober bis 5. Februar dauert.

An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen wird die Vorlesungszeit vom 1. Oktober bis 25. Januar dauern. Eine Ausnahme bilden Studienanfänger in zulassungsbeschränkten, grundständigen Studiengängen, die zentral vergeben werden: Für sie soll die Vorlesungszeit vom 2. November bis 19. Februar dauern.

An den Kunsthochschulen bleibt es bei den üblichen Vorlesungszeiten.

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