Mehr Platz für Geflüchtete: Stadt bittet Hotels um Hilfe

München - Nicht nur der andauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, auch die schwierige humanitäre Lage in anderen Gebieten lässt die Stadt davon ausgehen, dass im Herbst und Winter mehr Geflüchtete nach Deutschland und damit auch in die Landeshauptstadt kommen.
Wie viele das sein könnten, ist allerdings überhaupt nicht klar: "Wir beschäftigen uns gerade mit Szenarien, dass wir gegebenenfalls weitere Geflüchtete aufnehmen, außer Einschätzungen gibt es derzeit aber keine gesicherten Hinweise", sagt ein Sprecher des Sozialreferats.
Stadt bittet Hotels um Mithilfe
Bis zu 600 Plätze will die Stadt jetzt in München über ein Programm organisieren, bei dem sich Hotels und Gastgewerbe bewerben können. Bis zum 24. Oktober können die sich mit ihren freien Kapazitäten melden: 50 bis 250 Bettplätze können es pro Objekt sein, auch ganze Etagen seien möglich.
Die Hotels werden dann verpflichtet, die Geflüchteten aufzunehmen, freie Betten an das Amt für Wohnen und Migration zu melden und die Zimmer und die Gebäude zu reinigen. Dafür bekommen sie pro Bett monatlich Geld ausbezahlt.
Appell an die Solidarität
"Im Sinne der Solidarität" appelliert die Stadt an Hotelbetreiber in München, die Aufnahme von Geflüchteten zu erwägen, und so "das Amt für Wohnen und Migration bei der menschenwürdigen Unterbringung dieser vom Schicksal gebeutelten Personengruppe zu unterstützen".
Wie das Sozialreferat auf Anfrage der AZ mitteilt, sind in Unterkünften der Regierung von Oberbayern und in den städtischen dezentralen Unterkünften derzeit etwa 6.500 Geflüchtete untergebracht. In den städtischen dezentralen Unterkünften sind es 420 Geflüchtete aus der Ukraine. Es gebe zwar noch freie Plätze, für die Zuteilung sei aber die Regierung von Oberbayern zuständig.