Mehr Park-and-Ride für München: CSU will Pendler aus der Stadt treiben
München - Die Zahlen sind dramatisch. Knapp 400.000 Münchner pendeln täglich zur Arbeit in die Stadt – 180.000 Menschen fahren zur Arbeit ins Umland. "München ist Pendlerhauptstadt Nummer Eins", sagt CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl.
Seine CSU will das Problem jetzt mit einem mehrteiligen Pendler-Paket angehen. Pretzl: "Ziel ist es, insbesondere den motorisierten Individualverkehr bereits an der Peripherie durch attraktive Angebote zum Umstieg auf den ÖPNV zu motivieren."
Die Forderungen der CSU-Fraktion
- Am U-Bahnhof Studentenstadt soll ein Parkhaus mit direkter Anbindung zur Autobahn geschaffen werden.
- Am Leuchtenbergring soll eine Park-and-Ride-Anlage mit direkter Anbindung zu S-Bahn, Tram und Bus errichtet werden.
- In Haar sollen die Park-and-Ride-Kapazitäten ebenfalls massiv ausgebaut werden.
- Zusammen mit dem Landkreis Dachau soll sich die Stadt München für eine Reaktivierung des S-Bahnhofs Breitenau einsetzen.
- Park-and-Ride soll künftig für Umsteiger auf den ÖPNV gratis sein. Damit soll verhindert werden, dass Autofahrer in den Wohngebieten parken, um die Gebühren zu sparen.
Konzept für Carsharing-Anbieter und Park-and-Ride-Anlagen
- Zusammen mit den Carsharing-Anbietern soll ebenfalls ein Konzept für Park-and-Ride-Anlagen ausgehandelt werden. Etwa sollen dabei die Geschäftsgebiete der Anbieter ausgeweitet werden. Sodass Menschen von den Park-and-Ride-Anlagen aus auf die Fahrzeuge zugreifen können.
- Park-and-Bike-Anlagen sollen Pendlern bereits an der Stadtgrenze den Umstieg vom Auto auf das Rad ermöglicht. Dazu sollen insbesondere an Autobahnausfahrten, großen Einfallstraßen und den neuen Radschnellwegen Park-and-Bike-Anlagen geplant werden.
- Insgesamt sollen die Park-and-Bike-Anlagen attraktiver werden. Etwa durch Luftpumpen und Reparaturmöglichkeiten vor Ort.
- Park-and-Ride-Anlagen, die schon jetzt überfüllt sind, sollen erweitert werden - sodass jeder Platz findet.
Der SPD-Fraktion kommen die Pläne ihres Kooperationspartners verdächtig bekannt vor. Fraktionschefin Verena Dietl: "Zuletzt hatten wir uns im Rahmen unserer Verkehrsvision für München einen starken Ausbau der Angebote – vor allem im Umland – zum Ziel gesetzt."
Kurz zuvor hatte die CSU mit einem U-Bahn-Antragspaket für Kritik gesorgt.
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