Mehr Kita-Personal in München: Das plant die SPD im Rathaus

München - Kinderbetreuung in München, das ist nach wie vor ein heikles Thema. Dem "Kitabarometer" zufolge, den Stadtschulrätin Beatrix Zurek (SPD) dem Stadtrat am Dienstag vorgestellt hat, sind die hiesigen Familien zwar ganz zufrieden mit dem Angebot. Und spätestens zum Schuljahr 2019, wenn für Familien mit einem maximalen Bruttoeinkommen von jährlich 50.000 Euro die Kita-Betreuung in München kostenlos wird, dürfte sich auch das Geldproblem erledigt haben. Doch nach wie vor fehlt es der Stadt an Erziehern.
Alleine in den städtischen Kitas sind derzeit an die 200 Stellen unbesetzt. Zwar hat die Stadt in den vergangenen Jahren verschiedene Anreize gesetzt, um den Erzieher-Beruf attraktiver zu machen. So bekommen die Angestellten in den Münchner Kitas inzwischen eine Arbeitsmarktzulage in Höhe von 200 Euro im Monat. Die Stadt lockt zudem mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. Doch die Problemlage hat das allenfalls abgemildert.
Betreuung: SPD mit Ideen-Paket
Die SPD im Münchner Rathaus hat deshalb nun einen neuen Forderungskatalog vorgelegt. "Wir zerbrechen uns schon lange den Kopf darüber, was wir noch tun können", sagt Verena Dietl, die stellvertretende Fraktionschefin. Herausgekommen ist dabei nun ein Paket mit einigen konkreten Ideen.
So will die SPD etwa die Anmeldefristen für eine Erzieher-Ausbildung flexibilisieren. Wer nach wenigen Wochen seine Azubi-Stelle schmeißt, weil er nun doch lieber einen sozialen Beruf ergreifen möchte, soll nicht ein Jahr warten müssen, bis ein neuer Jahrgang startet.
Zentrale Vergabestelle für Praktika
Zudem will die SPD die Ausbildungszeit verkürzen. Wer Abitur oder Fachabitur hat, kann im Rahmen des Optiprax-Modells seine Ausbildung schon jetzt in drei statt in regulär fünf Jahren machen. Ähnliches wollen die Sozialdemokraten nun auch für Realschulabsolventen einführen. Da soll die Ausbildung künftig nur noch vier Jahre dauern.
Darüber hinaus fordert die SPD eine zentrale Vergabestelle für Praktika. Das soll das Hineinschnuppern in die Kita-Welt erleichtern. Und auch pensionierten Erziehern, die gerne für ein paar Stunden in der Woche in ihrem alten Beruf arbeiten wollen, soll die Rückkehr erleichtert werden.
Den Personalmangel in den Kitas wird auch das nicht endgültig beheben, das weiß man auch bei der SPD. "Aber selbst, wenn wir dadurch jedes Jahr nur ein paar Erzieher mehr gewinnen, ist das schon gut", sagt Julia Schönfeld-Knor, die bildungspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion.