Mehr Internet für München: Viel Geld, viel Netz

Die Telekom will massiv in den Glasfaserausbau in München investieren und tut sich mit den Stadtwerken zusammen - den OB freut's.
Myriam Siegert
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das 5G- und Glasfasernetz wird in München weiter ausgebaut. (Symbolbild)
Das 5G- und Glasfasernetz wird in München weiter ausgebaut. (Symbolbild) © Ralph Peters/imago images

München - Schnelles Internet, ein tadelloses Handynetz, flächendeckend, überall - das wünscht sich wohl jeder Münchner. Gerade in den Außenbezirken und nach einem Jahr Pandemie mit Homeoffice und arg viel Zeit daheim.

Abhilfe ist in Sicht: Die Deutsche Telekom wird ihr Glasfasernetz und den Mobilfunkstandard 5G in München massiv ausbauen und bis zum Jahr 2030 dafür 500 Millionen Euro investieren. Das Ziel: Reine Festnetz-Glasfaseranschlüsse mit bis zu 1 Gbit/s und gigabitfähiger Mobilfunk im gesamten Stadtgebiet und Umland.

Wie Telekom und Stadtwerke voneinander profitieren

Obendrein hat man eine Kooperation mit den Stadtwerken und ihrem Anbieter M-Net zur gegenseitigen Nutzung der jeweiligen Infrastruktur getroffen. Das heißt: Dort, wo schon vorhanden, nutzt die Telekom die Glasfaser-Infrastruktur der Stadtwerke/M-Net. Diese wiederum nutzen umgekehrt die Infrastruktur der Telekom, auch jene, die nun noch geschaffen wird.

Stadtwerke wie Telekom betonen, das Netz stehe auch anderen Anbietern zur Verfügung. Der aufwendige "Überbau" zu bestehenden Netzen erübrige sich aber. "Wir stürzen uns jetzt auf die Gebiete, die noch nicht versorgt sind", sagt Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Telekom. Ein erster Abschnitt mit gut 150 000 Haushalten im Südwesten sei schon im Genehmigungsverfahren. Im vierten Quartal 2021 soll es losgehen.

Netzausbau geht nicht auf Kosten der Stadt

OB Dieter Reiter (SPD) freut's - nicht nur, weil der Ausbau den Wirtschaftsstandort München stärkt. Der Netzausbau belastet das Stadtsäckel nicht, der Nutzen für die Bürger sei aber trotzdem vorhanden, so Reiter.

Blau ist bereits Glasfaser-erschlossen, orange folgt 2022.
Blau ist bereits Glasfaser-erschlossen, orange folgt 2022. © SWM

Und auch für die Telekom rechnet sich die Investition: Das Geschäftsmodell sei hier die Refinanzierung durch die Gebühren, so ein Sprecher - "auch wenn das pro Anschluss im Schnitt 20 Jahre dauert".

Lesen Sie auch

Der Bedarf ist freilich groß: "München ist eine prosperierende, wohlhabende Stadt. Diese Klientel verlangt eine hohe Bandbreite", sagt Höttges. Die Stadt sei eine Topadresse für Geschäftskunden.

600.000 Münchner Haushalte am Glasfasernetz

Die Stadtwerke (SWM) bauen seit 2010 das Münchner Glasfasernetz aus, haben bisher ebenfalls rund 500 Millionen Euro investiert. Gut 600.000 Haushalte, das entspricht rund 70 Prozent, sind schon angeschlossen, bis 2023 sollen weitere 50.000 folgen.

Höttges betont, Ziel sei stets der Anschluss bis in die einzelne Wohnung oder das einzelne Büro. Problematisch sei manchmal bloß, dass jeder Wohnungseigentümer einzeln zustimmen müsse.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Dugi am 11.06.2021 11:33 Uhr / Bewertung:

    Ob da M-Net der richtige Partner ist?
    Wir haben dort mehrfach um ein Angebot für die Glasfaserverkablung im Haus gebeten, das kam bis heute nicht, trotz mehrfacher Zusicherung. Anscheinend will man dort seine Glasfaseranschlüsse gar nicht verkaufen.

  • Wolfling am 11.06.2021 09:43 Uhr / Bewertung:

    Das ist immer das Gleiche. Innerhalb des mittleren Rings wird immer mehr ausgebaut, erst ADSL2, dann VDSL und dann Glasfaser, also die mit der besten Anbindung bekommen dann noch eine bessere Anbindung und dann wird damit geworben, daß so viele Haushalte angeschlossen wurden, aber verschwiegen, daß es immer die gleichen Haushalte sind.
    Außerhalb des mittleren Rings wird nur geplant und wenn was kommt, dann in der Vermittlungsstelle, aber bis zum Kunden wird dann wieder Kupfer verwendet mit den bekannten Problemen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.