Mehr Gewalt gegen Münchner Polizisten: "Die Aggressivität ist gestiegen"

Müchen - Am gefährlichsten seien Routine-Einstätze: Beamte kontrollieren einen betrunkenen Mann, der sie plötzlich angreift. Polizisten werden zu einer Ruhestörung gerufen und dort auf einmal von einer Horde aggressiver Leute umringt.
Die Gewalt gegen Polizisten - sie bricht auch oft überraschend und unvorhersehbar hervor.
1.434 Fälle von Gewalt gegen Polizisten im Jahr 2021
"Die Aggressivität gegen Einsatzkräfte ist in den vergangenen Jahren gestiegen und Hemmschwellen sind gesunken", erklärt Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel bei der Veröffentlichung der Statistik am Freitag. Die Polizei sei oft ein Prellbock der Gesellschaft.
So bekam die Münchner Polizei 2021 viel ab. Im vergangenen Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums insgesamt 1.434 Fälle von Gewalt gegen Polizisten verzeichnet. Ein ähnlicher Wert wie 2020.
Einen traurigen Höchststand erreichte die Zahl der verletzten Beamten - sie ist mit 531 Fällen der höchste Wert in zehn Jahren. In rund der Hälfte aller beim Polizeipräsidium München registrierten Fälle wurden Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Dienst angegriffen (28,1 Prozent) oder Widerstand gegen eine notwendige Diensthandlung (23,4 Prozent) geleistet, so die Polizei.
Täter sind hauptsächlich Männer
Doch wer sind die Täter? Fast immer Männer! Insgesamt 1.245 Tatverdächtige wurden ermittelt. In über 90 Prozent waren die Tatverdächtigen erwachsen und zu 88 Prozent männlich. Bei 53,4 Prozent wurde außerdem der Einfluss von Alkohol und teils auch Betäubungsmitteln festgestellt. Beinahe zwei Drittel aller ermittelten Tatverdächtigen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit.