Mehr Gewalt gegen Münchner Polizisten: "Die Aggressivität ist gestiegen"

Auch in München nehmen Angriffe auf Polizisten zu. Viele Täter haben das gleiche Profil.
Paul Nöllke |
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Polizisten in München werden immer häufiger attackiert. (Symbolbild)
Polizisten in München werden immer häufiger attackiert. (Symbolbild) © ---/Polizeipräsidium Oberpfalz/dpa

Müchen - Am gefährlichsten seien Routine-Einstätze: Beamte kontrollieren einen betrunkenen Mann, der sie plötzlich angreift. Polizisten werden zu einer Ruhestörung gerufen und dort auf einmal von einer Horde aggressiver Leute umringt.

Die Gewalt gegen Polizisten - sie bricht auch oft überraschend und unvorhersehbar hervor.

1.434 Fälle von Gewalt gegen Polizisten im Jahr 2021

"Die Aggressivität gegen Einsatzkräfte ist in den vergangenen Jahren gestiegen und Hemmschwellen sind gesunken", erklärt Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel bei der Veröffentlichung der Statistik am Freitag. Die Polizei sei oft ein Prellbock der Gesellschaft.

So bekam die Münchner Polizei 2021 viel ab. Im vergangenen Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums insgesamt 1.434 Fälle von Gewalt gegen Polizisten verzeichnet. Ein ähnlicher Wert wie 2020.

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Einen traurigen Höchststand erreichte die Zahl der verletzten Beamten - sie ist mit 531 Fällen der höchste Wert in zehn Jahren. In rund der Hälfte aller beim Polizeipräsidium München registrierten Fälle wurden Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Dienst angegriffen (28,1 Prozent) oder Widerstand gegen eine notwendige Diensthandlung (23,4 Prozent) geleistet, so die Polizei.

Täter sind hauptsächlich Männer

Doch wer sind die Täter? Fast immer Männer! Insgesamt 1.245 Tatverdächtige wurden ermittelt. In über 90 Prozent waren die Tatverdächtigen erwachsen und zu 88 Prozent männlich. Bei 53,4 Prozent wurde außerdem der Einfluss von Alkohol und teils auch Betäubungsmitteln festgestellt. Beinahe zwei Drittel aller ermittelten Tatverdächtigen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit.

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22 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 02.07.2022 20:02 Uhr / Bewertung:

    Interessant wäre es auch zu erfahren, wie viele Polizistinnen Opfer von Gewalt wurden, bzw. wie hoch der Männeranteil unter den Opfern ist.
    Könnte mir vorstellen, dass weniger Beamtinnen Opfer werden als ihre Kollegen.
    Besoffene Männer attackieren Frauen bzw. Polizistinnen weniger als Männer - durch eine "eingebaute" Hemmschwelle, aber vielleicht gibts auch keinen Unterschied?

  • Kadoffesalod am 02.07.2022 10:11 Uhr / Bewertung:

    Die 1.434 Fälle von Gewalt gegen Polizisten im Jahr 2021 betreffen alleine den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidium München.

    Das bayrische Innenministerium verzeichnet 4.379 Fälle von Angriffen auf Polizisten mit körperlicher Gewalt. Und das sind nur Angriffe auf Polizisten der Landespolizei Bayern. Angriffe auf Bundespolizisten, Beamte aus anderen Bundesländern etc. sind dabei offenbar nicht erfasst.

    https://www.stmi.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2022/201b/index.php

    https://www.stmi.bayern.de/assets/stmi/sus/polizei/landeslagebild_gewalt_gegen_polizeibeamte_2021.pdf

  • Knoedel am 02.07.2022 08:56 Uhr / Bewertung:

    Das hat doch alles nichts mit der Staatsbürgerschaft zu tun. Meiner Meinung nach wird die Polizei vom Gesetzgeber nicht richtig geschützt. Da sehe ich ein großes Problem. Attacken gegen die Polizei gehört viel stärker bestraft. Und die Polizisten sollten auch viel schneller mal den Knüppel auspacken dürfen, ohne dass das gleich am nächsten Tag negativ in der Zeitung steht. Man sollte das mal austesten um zu sehen wie sich das auswirkt. Wenn der Respekt gegenüber der Polizei langsam verkommt, muss halt gegengesteuert werden. Mir käme es nie in den Sinn Polizisten anzugreifen.

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