Mehr Geld für die Unis

Die Universitäten im Freistaat erwarten den großen Ansturm der Studenten. Jetzt sollen in den nächsten vier Jahren zusätzliche 360 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt für Baumaßnahmen zur Verfügung stehen.
MÜNCHEN Bayern rüstet sich für die große Studentenwelle. Weil die Zahl der Studierenden immer weiter steigt und sich die Unis auf den – wegen der Schulzeitverkürzung – doppelten Abiturjahrgang 2011 vorbereiten müssen, gibt’s jetzt mehr Geld für Bayerns Hochschulen.
Im Rahmen des Programms „Zukunft Bayern 2020“ sollen in den nächsten vier Jahren zusätzliche 360 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt für Baumaßnahmen zur Verfügung stehen. Das gab der bayerische Innenminister Joachim Herrmann mit seinem Kollegen, dem bayerischen Wissenschaftsminister Thomas Goppel, am Monatg bei einer Konferenz zum Hochschulbau bekannt.
„Mit 17 großen Baumaßnahmen, Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen für Hörsaalgebäude, Praktikumsräume und Institutsbauten werden wir bis 2011 die Lernbedingungen und die Lehrbedingungen optimieren“, sagte Herrmann. In München soll unter anderem das Biomedizinische Zentrum der Ludwig-Maximilians–Universität in einem Neubau in Martinsried untergebracht werden und das Walter-Schottky-Institut der Technischen Uni erweitert werden.
Auch in den Bau der Universitätskliniken investiert Bayern: derzeit jährlich rund 140 Millionen Euro. An allen fünf bayerischen Uni-Kliniken werde in den nächsten Jahren gebaut, so Herrmann, und das Highlight in München sei „der Neubau von Europas größtem zusammenhängenden, hochmodernen OP-Zentrum am Klinikum Großhadern“. Bis 2011 sollen hier 32 OP-Säle und 70 Intensivbetten entstehen. Die Kosten der Maßnahme: Rund 135 Millionen Euro. Spatenstich ist am 24. Juli.
Doch nicht nur in Neubauten will Bayern investieren. Eines der „herausragenden Handlungsfelder der Zukunft“ sei das „energieeffiziente Planen und Bauen“, sagte Hermann in Hinblick auf die Tatsache, dass die Hochschulen zwar ihren Energieverbrauch bereits zurückgeschraubt hätten, die Rechnung aber trotzdem gleich bleibe. Der Grund: die steigenden Energiepreise. Für diese Maßnahmen seien bereits rund 40 Millionen Euro für Hochschulgebäude veranschlagt worden. Ein Beispiel sei die „energetische Optimierung der Fassade und der Lüftungsanlage des Hauptgebäudes der Technischen Universität an der Arcisstraße“.
Der Handlungsbedarf für die Maßnahmen ist bereits gegeben: Denn die Zahl der Studenten steigt unter anderem wegen der höheren Übertrittsquote aufs Gymnasium und dem doppelten Abiturjahrgang im Jahr 2011 rasant an. „Wir rechnen bis zum Jahr 2020 hinaus mit Studierendenzahlen, die um 20 bis 30 Prozent über den heutigen Werten liegen“, meinte Goppel. Deshalb habe das Kabinett im Juni 2007 beschlossen, „bis 2013 eine Milliarde Euro zu investieren und 38000 zusätzliche Studienplätze einzurichten“. Um das erforderliche Lehrangebot zu schaffen, werden bis 2011 schrittweise 3000 zusätzliche Lehrstellen aufgebaut.
K. Serdarov