Mehr als 300 Baustellen bremsen die S-Bahn aus

Die Bahn investiert massiv in den Ausbau und die Erneuerung von Gleisen und Bahnhöfen. Vorerst bedeutet das: S-Bahn-Fahrer brauchen gute Nerven. Das sind 2020 die Brennpunkte.
Nina Job |
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Frank Leonhardt/dpa

München - Die Bosse der Bahn haben derzeit zwei Lieblingssätze. Der eine lautet: Die DB bekommt Rückenwind. Das bezieht sich auf die Rekordsumme, die nun in die Modernisierung und den Ausbau fließen.

Rund 1,7 Milliarden Euro werden in Bayern investiert, damit der Zug- und S-Bahnverkehr moderner und zuverlässiger wird. Etwa 340 Kilometer Gleise, 270 Weichen und 30 Brücken werden erneuert. Zwischen Donauwörth und Augsburg entsteht Bayerns erstes digitales Stellwerk. Es wird einen dichteren Takt auch für Güterzüge auf einer transeuropäischen Achse schaffen.

Der zweite Lieblingsausdruck lautet "Baumaßnahmen unter rollendem Rad": Er beinhaltet die Bitte um Verständnis, denn die umfangreichen Baumaßnahmen müssen größtenteils bei laufendem Betrieb gestemmt werden. Beeinträchtigungen sind unausweichlich.

In München brauchen S-Bahnfahrer Geduld

Im vergangenen Jahr gab es allein im S-Bahn-Bereich 300 Baustellen. Bayerns DB-Chef Klaus-Dieter Josel kündigte gestern schon mal an: "Wir werden immer mehr Baustellen haben." Fahrplanchef Andreas Lackner sagt: "Es ist ein bisserl wie die Quadratur des Kreises:"

Für Zug- und S-Bahn-Kunden bedeuten die vielen Baustellen: Nerven bewahren und auf bessere Zeiten hoffen. Hier wird heuer überall gebaut (Auswahl):

Stammstrecke: Bereits im März wird es auf der Stammstrecke nachts oder am Wochenende tageweise zu. Umleitungen und Takteinschränkungen kommen. An sechs Wochenenden wird die Stammstrecke komplett gesperrt. Los geht’s in der Nacht vom 12. auf 13. März. Wegen Gleisbauarbeiten am Ostbahnhof, kommt es in der Nacht von 0.50 bis 2 Uhr auf den S-Bahn Linien S 1, S 3, S 4 und S 8 zu Fahrplanänderungen mit Umleitungen und/oder Haltausfällen zwischen Ostbahnhof und Donnersbergerbrücke.

Die erste Stammstrecken-Komplettsperrung ist vom 15. bis 18. Mai: Zwischen Pasing und Ostbahnhof werden Ersatzbusse fahren. In den Sommerferien gehört die Stammstrecke zwischen Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden den Baumaschinen. S-Bahnkunden müssen auf Ersatzbusse ausweichen.

Los geht’s am Wochenende 31. Juli bis 3. August. "Wir greifen maximal möglich hin. Auf’s Jahr gesehen bringen uns die Komplettsperrungen 30 Prozent mehr Nutzen", erklärt Vertriebs- und Fahrplanchef Andreas Lackner. Zum sechsten Mal wird vom 23. bis 26. Oktober zwischen Pasing und dem Ostbahnhof gesperrt.

Taktverstärker S3/S8: Vom 23. März bis 19. April werden die Taktverstärker der Linien S3 und S8 ausfallen. Grund sind präventive Instandhaltungen. "Sie sind unverzichtbar", sagt S-Bahnchef Heiko Hüttner.

Rosenheimer Platz, Stachus, Isartor: Wegen der Erneuerungen der Bahnhöfe wird im Mai und August wochenweise je ein Bahnsteig gesperrt. Der jeweilige Bahnsteig für die andere Richtung bleibt geöffnet. Ende 2020 soll der Bahnhof Rosenheimer Platz komplett fertiggestellt sein. "Er wird schicker und übersichtlicher mit mehr Platz auf dem Bahnsteig", so Lackner.

S6 Pasing–Tutzing: Im Bahnhof Starnberg sowie auf der Strecke Starnberg–Tutzing werden 29 Kilometer Gleise, Schotter und Schwellen ausgetauscht. Vertriebschef Lackner: "Wir setzten Gleisumbauzüge ein, sie setzten Gleise wie am Fließband ein." Die Folgen für S6-Nutzer sind trotzdem erheblich. In den Nächten vom 15. und 16. März sowie vom 21. auf 22. März rollen zwischen Pasing und Tutzing von 20.50 bis 2 Uhr nur Ersatzbusse.

In den Nächten vom 6. auf 7. April und 13. auf 14. April kommt es von etwa 21.30 bis 2.30 Uhr zu Zugausfällen zwischen Gauting und Tutzing. Ab 14. April (Beginn: 4 Uhr) bis 13. Mai fährt die S6 zwischen Gauting und Starnberg nur einmal in der Stunde. Zwischen Gauting/Starnberg Nord und Tutzing werden Ersatzbusse eingesetzt.

S3/S7 Ostbahnhof–Giesing: Zwischen dem 31. Juli und 18. September sowie zwischen 1. und 9. November fahren die S3 und die S7 Ost nur eingeschränkt. Zwischen Ostbahnhof und Giesing fahren Busse.

Lesen Sie hier: Wo die Radler in München mehr Platz kriegen

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