Mehr als 13 Millionen Euro veruntreut

Trio soll bei „Antennen Kathrein“ Bilanzen gefälscht und in die Kasse gegriffen haben. Hubertus R. und Brigitte L. sitzen seit August 2012 in Untersuchungshaft.
Torsten Huber |
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Die Angeklagten (v. l.): Manuela B. (52) neben ihrem Anwalt, Brigitte L. (47) und Hubertus R. (57), mit Bart und Strickpullunder.
Torsten Huber Die Angeklagten (v. l.): Manuela B. (52) neben ihrem Anwalt, Brigitte L. (47) und Hubertus R. (57), mit Bart und Strickpullunder.

Trio soll bei „Antennen Kathrein“ Bilanzen gefälscht und in die Kasse gegriffen haben. Hubertus R. und Brigitte L. sitzen seit August 2012 in Untersuchungshaft.

München - Der im letzten November verstorbene Antennenbau-Unternehmer Anton Kathrein (†61), Spitzname „Schüssel Toni“, hatte volles Vertrauen zu seinem ehemaligen Betriebsleiter Hubertus R. (57). Allein lenkte R. die Geschicke der Firma Katek GmbH in Rosenheim mit seinem weltweit 6600 Mitarbeitern. Das war wohl ein Fehler.

Der Betriebsleiter soll gemeinsam mit den Buchhalterinnen Brigitte L. (47) und Manuela B. (52) über 13 Millionen an Firmenkapital veruntreut und knapp 300.000 Euro in die eigene Tasche gesteckt haben. „Schüssel Toni“, der mehrere Ortsvereine finanziell unterstützt hat, soll den Schaden damals mit seinem Privatvermögen ausgeglichen haben. Andreas Kastenbauer, Verteidiger von Manuela B., behauptete: „Die Angeklagten sollen ihren Kopf für eine unternehmerische Fehlleistung herhalten.“ In einem Antrag verlangte er, das Verfahren gegen seine Mandantin, die auf freien Fuß ist, auszusetzen. Denn die Beweise gegen sie seien nur auf Firmenunterlagen gestützt. Die Staatsantwaltschaft habe keine eigenen Recherchen durchgeführt.

Die Katek GmbH hatte im August 2007 Finanzbedarf. Die Angeklagten sollen bei Banken mit Goldanleihen und Wechselkursen risikoreiche Spekulationsgeschäfte betrieben haben. Die Verluste seien durch das Frisieren der Geschäftsbilanzen nicht erkennbar gewesen. Das Trio verbuchte sogar illegal sehr hohe Gewinne. „Dem Unternehmen entstand so eine Steuerschuld von 1,7 Millionen Euro, die ohne die Manipulationen nicht angefallen wäre“, sagte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich.

Von Dezember 2008 bis November 2011 soll Hubertus R. von der Komplizin Brigitte L. unberechtigt Boni überwiesen bekommen haben. Die Einzelbeträge, die aufs Konto von Hubertus R. flossen, gingen von 64.200 Euro bis zu mageren 75 Euro. Insgesamt soll ein Betrag von 238.340 Euro und 45 Cent überwiesen worden sein. Weitere 51.646 Euro gingen auf das Konto der Angeklagten Manuela B. Die drei Angeklagten wollten sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Ob sie das Geld untereinander aufgeteilt haben, ist nicht sicher.

Hubertus R. und Brigitte L. sitzen seit August 2012 in Untersuchungshaft. Das Verfahren wird sehr zeitintensiv werden. Bis zum 10. April ist bereits terminiert.

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