Mega-Streik in München: S-Bahn fährt wieder – Einschränkungen auch noch am Dienstag?

München - Der 24-stündige Verkehrswarnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG hat in der Nacht auf Montag begonnen. In ganz Deutschland stehen damit Züge, Busse und Flugzeuge still – auch in München.
Streik-Entspannung in München: S-Bahnen in München fahren wieder
Erste Entspannungen beim Streik in München gab es am Nachmittag. Um kurz nach 16 Uhr teilte die Deutsche Bahn (DB) mit, dass der gesamte S-Bahn-Verkehr "nach und nach" wieder aufgenommen werde. Auch die Südostbayernbahn gab bekannt, dass sie ab 15.30 Uhr den Betrieb wieder aufnimmt. Es könne aber noch zu einzelnen Zugausfällen kommen.
ÖPNV-Streik in München: Keine U-Bahnen und Trams
Anders sieht es bei U-Bahn und Tram aus: Auf AZ-Anfrage bestätigte der MVG-Sprecher, dass für die gesamte Dauer des Streiks – bis 3.30 Uhr am Dienstagmorgen – keine U-Bahnen und Trams fahren werden. Bei den Bussen fahre wie angekündigt etwa die Hälfte der Fahrzeuge.
Wie die Bahn mitteilt, rechnet sie am Dienstagmorgen "mit einem weitgehend normalen Betrieb". Fern- und auch Regional- und S-Bahn-Verkehr "werden größtenteils planmäßig verkehren", so die Bahn. Tickets aus dem Zeitraum vom 26. bis 28. März 2023 können flexibel genutzt werden. Genaue Informationen dazu gibt die Bahn auf ihrer Website.
Streik sorgt für Staus in München
In der bayerischen Landeshauptstadt brauchten Pendler am Morgen gute Nerven: Bereits vor 7 Uhr staute sich der Verkehr an mehreren Stellen auf dem Mittleren Ring. Der Verkehrsdatenspezialist "Tomtom" meldete um kurz vor 8 Uhr 155 Staus auf einer Länge von fast 180 Kilometern in München. Um kurz nach 8 Uhr waren es bereits fast 250 Kilometer Stau.
Auch der Münchner Flughafen wird am Montag wie viele andere in deutschen Städten bestreikt. Am Airport geht sogar bereits seit Sonntag nichts mehr.
Streik in München: Wenige Menschen unterwegs
Während die U-Bahnen nicht fahren, sind seit dem frühen Morgen von größeren Verkehrsknotenpunkten der Stadt wie der Münchner Freiheit oder dem Harras einige Busse unterwegs. Derzeit fährt laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) etwa jeder zweite Bus.

Die meisten Münchner dürften sich für den Streik-Tag wohl eine Alternative gesucht haben. In der MVGgo-App kann man so beispielsweise noch zahlreiche Radl und Roller bekommen – bei dem greisligen Regenwetter für viele dennoch wohl nicht die erste Wahl.
Der Münchner Hauptbahnhof war am Morgen zunächst wie leergefegt. "Aufgrund von Streikmaßnahmen ist der Zugverkehr bis auf Weiteres eingestellt", hallte es per Lautsprecher-Durchsage durch die Bahnhofshallen. Mittlerweile haben sich dort einige Streikende versammelt. Mehr los ist am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an der Hackerbrücke. Hier warten Reisende auf ihre Busse.

Auch in der Altstadt war und ist wenig los: In der Sendlinger Straße und am Marienplatz sind kaum Menschen unterwegs.

Gewerkschaften: Verhandlungen ab Montag
Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen.
Unter angespannten Vorzeichen treffen am Montag in Potsdam Verdi und der Beamtenbund dbb erneut auf die Kommunen und den Bund. Bei der EVG stehen weitere Verhandlungen mit den verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden.