Maya-Schatz für 100 Mio. Dollar gefunden

Dieser Kunst-Krimi wird die Münchner noch lange beschäftigen: Wie jetzt bekannt wurde, haben Spezialisten des Landeskriminalamts einen Maya-Schatz im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar sicher gestellt. Ein Münchner Kunst-Krimi um einen dubiosen Sammler aus Costa Rica.
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Das Foto zeigt eine antike Schale, die zum Maya-Schatz gehört. Fahnder des bayerischen Landeskriminalamts haben in einer Lagerhalle in München einen Kunstschatz im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar (64 Millionen Euro) sichergestellt.
dpa Das Foto zeigt eine antike Schale, die zum Maya-Schatz gehört. Fahnder des bayerischen Landeskriminalamts haben in einer Lagerhalle in München einen Kunstschatz im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar (64 Millionen Euro) sichergestellt.

Dieser Kunst-Krimi wird die Münchner noch lange beschäftigen: Wie jetzt bekannt wurde, haben Spezialisten des Landeskriminalamts einen Maya-Schatz im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar sicher gestellt. Ein Münchner Kunst-Krimi um einen dubiosen Sammler aus Costa Rica.

MÜNCHEN Die Masken, Skulpturen und Edelsteine des Maya-Schatzes sollen in einer Lagerhalle in München gefunden worden sein. Jetzt balgen sich mehrere mittel- und südamerikanische Staaten und pochen auf Rückgabe. Die deutschen Ermittler müssen aber erst einmal eine mühselige Bestandsaufnahme machen, ob es sich um Diebesgut handelt – oder ob ein dubioser Herr aus Costa Rica Recht hat, wenn er behauptet, die schönen Stücke gehören ihm.

Der Mann heißt Leonardo Augustus P. und ist mit allen Wassern gewaschen. 66, krauses Haar, voller Bart, ein breites Lächeln. Er kann sich als ehemaliger Diplomat auf jedem Parkett bewegen, ist mit Präsidenten und Nobelpreisträgern auf Du und Du, fühlt sich in den Metropolen der Welt zuhause. Zurzeit tingelt er viel zwischen Zürich, Paris und München, wo er wohl derzeit auch logiert.

P. liebt Kunst. Manchmal mehr, als die Polizei erlaubt. Wegen illegaler Aktionen mit Kunst (aber auch wegen der Einführung artengeschützter Tiere) ist er mit dem Gesetz unter anderem in Zürich, Boston und Dallas aneinander geraten.

Die „Münchner Sammlung“ schaffte P. auf einem Umweg in die bayerische Hauptstadt. 1997 bestückte er damit eine Ausstellung im spanischen Santiago de Compostela. Danach wurden die Exponate eingelagert und vergessen. Freilich nicht von P.: Als die Spanier nach zehn Jahren sich gemäß ihren Gesetzen als Besitzer erklärten, staunten sie nicht schlecht. Die Maya-Kunst war futsch. P. hatte sie von Angestellten für 300000 Dollar auslösen und außer Landes schaffen lassen.

Nun wurden mehrere süd- und mittelamerikanische Länder aktiv. Zoll und Interpol wurden eingeschaltet. Man stieß auf den Sammler Eduardo Augustus P. und schließlich auf den Riesenschatz.

Der gehöre ihm, sagt P., der in seiner Heimat der „Dieb der Schätze“ genannt wird. Doch zuerst einmal liegt alles an einem geheimen Ort in Bayern und wird nun genau untersucht. Die Causa wird München wohl noch eine gute Weile beschäftigen.dv

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