Maximilianeum: Gemälde kracht auf Politikerin!
Der CSU-Abgeordneten Ingrid Heckner (51) aus Altötting kracht im Bayerischen Landtag ein Landschaftsgemälde auf den Kopf. „Jetzt ist ein dreieckiges Loch drin“, sagt sie
MÜNCHEN - Die „Waldige Hügellandschaft“ strahlt Ruhe und Frieden aus. Am unteren Rand des Bildes von Ferdinand Kobell (1740 – 1799) machen zwei Bauern Brotzeit an einem Bacherl, ein dritter geht spazieren. Im Hintergrund: Hügel und Wald. Wie der Name schon sagt.
Ingrid Heckner verbindet eher Schmerzen mit dem ollen Schinken. Am vergangenen Mittwoch krachte ihr die Leihgabe der Bayerischen Staatssammlungen im Landtag auf den Kopf.
Die AZ erreicht die CSU-Landtagsabgeordnete am Freitag am Handy – sie ist schon wieder auf einem Termin.
AZ: Grüß Gott, Frau Heckner, wie geht’s Ihnen?
INGRID HECKNER: Ja, es geht. Ich habe eine kleine Beule und Rückenverspannung. Das Loch im Bild ist nur zehn Zentimeter vom Rahmen weg. Wenn mich der getroffen hätte, würde ich jetzt nicht so mit Ihnen plaudern.
Sie sind wieder bei der Arbeit.
Freilich, freilich. Es war nur ein kleiner Schock.
Wo ist das passiert?
Im Südlichen Wandelgang des Landtags. Ich war in der Plenarsitzung. Eine Mitarbeiterin hat mir Korrespondenz gebracht. Wir sind rausgegangen, um das zu besprechen und haben uns hingesetzt.
Direkt unters Bild?
Es hing rechts von mir.
Wie groß ist es denn?
Mei, das Bild ist gute zwei Meter hoch und 1,50 Meter breit. Und ich saß drunter. Vor mir die Mitarbeiterin.
Als es fiel – haben Sie nichts gemerkt? Nichts gehört?
Ich habe mich ja auf das Papier und auf das Gespräch konzentriert. Auf einmal höre ich lauter Schreie, und meine Mitarbeiterin macht immer größere Augen. Da hab’ ich gemerkt: Da geht’s um mich. Ich habe dann den Kopf eingezogen – ganz instinktiv.
Und dann: Bumm.
Jetzt ist ein dreieckiges Loch drin. Ich bin aber nicht mit dem Kopf durch, dahinter war noch eine Spanplatte. Aber es ist schon stark beschädigt. Ich habe es als Erste aufgefangen, dann ist es auf den Boden gekracht und der Rahmen ist kaputt gegangen. Der Schaden am Bild ist wohl größer als bei mir.
Hat’s da einen Dübel rausgerissen?
Nein. Ich weiß nicht, was passiert ist.
Werden Sie in Zukunft mehr auf das achten, was an der Wand hängt?
Es ist ja sowieso das einzige Bild im ganzen Raum. Auf jeden Fall setze ich mich da nicht mehr hin.
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