Matthäuskirche am Sendlinger Tor: Pforten auf zu Ostern

Ein Jahr lang war die evangelische Matthäuskirche am Sendlinger Tor geschlossen – jetzt sind Kirchenschiff und Fassade saniert. Geamtkosten seit 1997: mehr als sieben Millionen Euro
von  Abendzeitung
Die Sanierungsarbeiten in der Matthäuskirche sind fast fertig: An Ostern werden die Pforten für den ersten Gottesdienst wieder geöffnet.
Die Sanierungsarbeiten in der Matthäuskirche sind fast fertig: An Ostern werden die Pforten für den ersten Gottesdienst wieder geöffnet. © Manuel Reisp

Ein Jahr lang war die evangelische Matthäuskirche am Sendlinger Tor geschlossen – jetzt sind Kirchenschiff und Fassade saniert. Geamtkosten seit 1997: mehr als sieben Millionen Euro

MÜNCHEN Vor der Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz ebnen Gärtner die Erde. Die ersten Krokusse blühen. Sie haben die Sanierung der Matthäus-Kirche überlebt, „trotz des Bauschutts, der hier bis vor kurzem lag“, sagt ein Arbeiter.

Ein Jahr genau haben die Renovierungsarbeiten an der Fassade und im Kirchenschiff gedauert. Noch ist die Matthäuskirche deshalb geschlossen – nur der Gemeindesaal bietet Platz für Gottesdienste. Eine Notlösung, die sich bald erübrigt: Am Ostersonntag öffnet die Kirche, die seit 1997 abschnittsweise saniert wird, wieder ihre Pforten. „Bereits in der der Karwoche wollen wir mit allem fertig sein“, kündigte Bauleiter Rainer Thieltges gestern bei einer Pressekonferenz in der Matthäuskirche an.

Pfarrer Gottfried von Segnitz führte derweil durchs neue, alte Kirchenschiff: Dort, wo künftig wieder 1000 Besucher Platz haben, wurden die schmalen Deckenleuchten aus den 50ern aufpoliert. Das Licht lässt sich jetzt dimmen. Durch neues Fensterglas scheint zudem die Sonne. „Es ist hier merklich heller gewordern“, betonte von Segnitz. Dank neuer Heizungen und Dichtungen spare die Kirche jährlich mehrere tausend Euro.

Dass trotz der Sanierung alles stilgetreu erhalten blieb, freut den Pfarrer am meisten. Seit 1992 steht die Matthäuskirche unter Denkmalschutz. Im April 2008 wurde sie sogar aufgewertet zum Denkmal von nationaler Bedeutung. „Deshalb musste jeder Schritt abgestimmt werden“, erklärt der Bauleiter. „Jetzt aber ist die Technik auf dem neuesten Stand.“

Mit Hochdruck arbeiteten die Handwerker, damit das 1957 fertiggestellte Gotteshaus – der Nachfolgebau der 1938 von den Nazis abgerissenen Kirche – zu Ostern komplett erneuert ist. Mehr als sieben Millionen Euro kostete die Sanierung seit 1997, damals wurde erst der Turm erneuert, dann das Dach. An den Kosten beteiligen sich die Landeskirche, der Dekanatsbezirk und die Kirchengemeinde.

Nur die Orgel steht noch verhüllt auf der Empore, hierfür gibt’s keine Zuschüsse. 1,6 Millionen Euro kostet die Sanierung des Prachtstücks. ah

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