"Masterplan für Geflüchtete": Arabisch büffeln hilft
München - Vergangenen Sommer seien schon ungewöhnlich viele Flüchtlinge nach München gekommen, sagt Grünen-Chefin Gülseren Demirel. Kein Wunder also, dass das bestehende Auffangsystem an seine Grenzen gekommen sei. Allerdings: Während des Jugoslawienkriegs in den 90er Jahren seien noch viel mehr Menschen gekommen – und es habe trotzdem geklappt. "Wir müssen jetzt raus aus dem Krisenmodus", sagt Demirel.
In einem "Masterplan für Geflüchtete" haben die Grünen im Rathaus deshalb nun zehn Forderungen gebündelt, die dazu führen sollen, dass die Situation für Flüchtlinge in München verbessert wird.
Kernforderung ist immer noch ein Willkommenscenter, das Zuwanderern die Orientierung in München erleichtern soll. Alle Förderangebote – von Sprachkursen bis hin zu beruflicher Beratung – sollen über dieses Zentrum bekanntgemacht werden.
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Ein solches Willkommenscenter haben die Grünen schon vor einem Dreivierteljahr vorgeschlagen. Nun haben sie das von ihnen geforderte Maßnahmenpaket noch einmal deutlich erweitert. So sind im jetzt vorgelegten Masterplan auch eine ganze Reihe Ideen zur besseren Sozialbetreuung und Gesundheitsversorgung enthalten. Einige Forderungen zielen auch darauf ab, Flüchtlingen die Integration in Deutschland zu erleichtern. So soll etwa an Gymnasien Arabisch als Zweitsprache angeboten werden. Dadurch würde man die Sprachleistung der Neuankömmlinge besser würdigen, heißt es in dem Antrag.
Dass Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kürzlich selbst ein Integrationskonzept angekündigt hat, stört die Grünen indes nicht. "Das ergänzt sich doch ganz wunderbar", freut sich Demirel. Schließlich habe sich der OB bei sozialen Themen schon immer auf die Ratschläge der Grünen verlassen können.
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