Maßstab 1:87

In Kirchheim bei München hat die größte Modelleisenbahn-Anlage Süddeutschlands aufgemacht – mit einhundert Zügen.
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Die Berge leuchten, Elisabeth Linerts Gesicht auch: Mit ihrem Mann hat sie Miniland eröffnet, eine riesige Modelleisenbahn-Anlage.
AZ Die Berge leuchten, Elisabeth Linerts Gesicht auch: Mit ihrem Mann hat sie Miniland eröffnet, eine riesige Modelleisenbahn-Anlage.

In Kirchheim bei München hat die größte Modelleisenbahn-Anlage Süddeutschlands aufgemacht – mit einhundert Zügen.

Dies ist die Welt im Kleinen – na gut: Deutschland, im Maßstab 1:87. Man erkennt: die Lüneburger Heide, das Ruhrgebiet mit Kohlenzechen und Fabrikschloten, die bis zu 50 Zentimeter in den nicht vorhandenen Himmel ragen. Dann: diverse Städte und schließlich Neuschwanstein inmitten von Berggipfeln, darunter das Dorf Schwangau. Und zwischen Schwangau und der Lüneburger Heide verkehren, das ist ja das wichtige, 100 Züge. In einer 950 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet von Kirchheim hat vor kurzem die größte H0-Eisenbahn-Schauanlage Süddeutschlands aufgemacht mit einem Gleisnetz von 1300 Metern Länge. H0? Bezeichnet die Spurweite.

Den Münchnern steht damit im Osten ein neues Ausflugsziel offen. Die Eigentümer der Schauanlage, Elisabeth und Douglas Linert, haben sich viel vorgenommen. Mit 16 Voll- und Teilzeitbeschäftigten warten, pflegen, vergrößern sie die ihr „Miniland“. Allein vier Leute sind dafür da, um neue Häuser und Hallen aus Holz, Karton und Kunststoff zu bauen, um Landschaften zu gestalten mit Holz, Metallgewebe und Gips. Die Planungen macht Elisabeth Linert (41), ehemals Steuersekretärin, sie hat, sagt sie, „schon immer gern gebastelt“. Ihr Mann? Ist Elektrotechniker und bleibt zunächst „voll im Beruf“. Noch heuer soll ganz München in Zwergengröße in Kirchheim entstehen.

Im Juli vor zwei Jahren haben die Linerts ihr Riesen-Spielzeug erworben, von einem 86-jährigen Sammler und Gastwirt im Allgäu. Dann hatten sie erstmal damit gut zu tun, die Anlage zu modernisieren und den Zugbetrieb umzustellen auf Digitaltechnik. Jetzt kann über 30 Monitore verfolgt werden, wo welcher Zug gerade fährt. Und weil die Loks nie nonstop im Einsatz sind, weil ihre Motoren sonst durchbrennen würden, fahren ständig andere Züge auf anderen Strecken.

Man ist eine Weile beschäftigt in Kirchheim, um ansatzweise zu sehen, was zu sehen ist. 11000 Mantschgerl sind über das Gelände verteilt, daumennagelgroße Kunststoff-Menschen, die gehen, sitzen, im Fußball-Stadion, das es auch gibt, aufspringen. Klarerweise gibt es auch Licht (6600 Lämpchen), Schienenersatzverkehr (1700 Autos) und Natur (47000 Büsche, Bäume und Hecken). Seit 12. Dezember ist Miniland geöffnet; in einem Kiosk kann man sich stärken und Souvenirs erstehen. Zum Beispiel einen Zug.

Modellbahn-Schauanlage Miniland, Hürderstr. 4, Kirchheim, Tel. 54 04 50 27, www.miniland.de, täglich von 10 bis 19 Uhr, Eintritt: 3,50/7 Euro

Andrea Kästle

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