Maßkrug-Schläger (22) droht lebenslange Haft

MÜNCHEN - Harte Zeiten für Wiesn-Schläger: Die Straftaten in den Bierzelten nehmen zu und werden immer brutaler. Die Justiz will nun hart durchgreifen. Ein Maßkrug-Schläger (22) wurde jetzt wegen versuchten Mordes angeklagt. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Ramadama auf dem Münchner Oktoberfest: Die Wiesn wird immer brutaler. Die Justiz geht jetzt dagegen vor. Schläger müssen mit ganz harten Strafen rechnen – bis hin zur lebenslanger Haft. Der Auszubildende Domenik E. (22) bekommt dies seit gestern zu spüren. Ursprünglich hatte Staatsanwalt Laurent Lafleur, der nicht gerade als Weichei gilt, gegen Maßkrug-Schläger Domenik E. Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben. Den Fall hat die Münchner Schwurgerichtskammer an sich genommen. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl gab bekannt, dass auch eine Verurteilung wegen „versuchten Mordes“ in Betracht kommt. Folge: Domenik E. muss mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen.

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Opfer hatte die Freundinnen angemacht

Laut Polizeistatistik geht es auf der Wiesn von Jahr zu Jahr rauer zu. 2006 zählte die Wiesn-Wache 1571 Einsätze. 2008 waren es 2000. Dramatisch: Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen stieg um ein Drittel auf 137 Fälle. Dominik E. war am 2. Oktober 2008 mit Spezl Felix M. (23), der wegen gefährlicher Körperverletzung mit auf der Anklagebank sitzt, auf dem Oktoberfest. Dort trafen sie zwei Bekannte. Man ging ins „Winzerer Fähndl“. Gegen 22.45 Uhr bemerkte Dominik E. wie ein junger Mann (21) die beiden Frauen anmachte. Es kam zum Streit. Die Zeltordner sorgten für Ruhe. Domenik E. gestand: „Ich war innerlich so wütend, dass ich einfach den Maßkrug gepackt und zugeschlagen habe.“ Das Opfer blutete am linken Ohr, konnte aber den flüchtenden Domenik E. einholen. Im Gerangel schlug Domenik E. und Felix M. mit den Fäusten auf das Opfer ein. Domenik E., Sohn eines Unternehmensberater, sitzt seit der Tat in U-Haft. Seine Kaufmanns-Lehre musste er abbrechen. Der Prozess dauert an.

th