Massiver Personalmangel: München gehen die Bäcker aus

Die Bäckerei-Beschäftigten in Bayern sollen mehr Geld bekommen. Auch in München macht sich in der Branche ein akuter Personalmangel bemerkbar.
von  AZ/dpa
Für die Bäcker in Bayern wird 7,5 Prozent mehr Lohn gefordert. (Symbolbild)
Für die Bäcker in Bayern wird 7,5 Prozent mehr Lohn gefordert. (Symbolbild) © Soeren Stache/dpa/Symbolbild

München - Der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert mehr Lohn für die rund 3.560 Bäckerei-Beschäftigten in München.

"Wer im Bäckerhandwerk arbeitet, macht einen wichtigen, aber auch anstrengenden Job. Der muss attraktiver werden, wenn die Branche künftig noch die Fachleute finden und halten will, die sie dringend braucht", sagt Tim Lünnemann, Geschäftsführer der NGG-Region München. Nachwuchssorgen würden die Bäckermeister demnach bereits seit Jahren plagen.

Konkret fordert die Gewerkschaft, dass die Löhne im bayerischen Bäckerhandwerk um 7,5 Prozent steigen – mindestens jedoch um 200 Euro pro Monat. "Gerade im Verkauf ist die Bezahlung deutlich zu niedrig. Die hohe Inflation trifft die Beschäftigten mit voller Wucht", sagt Lünnemann.

Im gesamten Freistaat geht es um rund 60.000 Beschäftigte, die mehr Lohn möchten. Die erste Verhandlungsrunde soll am 17. Oktober stattfinden.

Manche Tarifgruppen liegen noch unter dem neuen Mindestlohn

Im Moment gebe es sogar noch einzelne Tarifgruppen, die unter dem neuen Mindestlohn von zwölf Euro in der Stunde lägen, sagte NGG-Vertreter Kurt Haberl. In diesem Bereich fordere man 13 Euro. Selbst gelernte Bäckereifachverkäuferinnen mit Branchenerfahrung kämen bisher nur auf 13,67 Euro pro Stunde. Da verdiene man als Regaleinräumer im Einzelhandel oft mehr, weswegen es teilweise Abwanderung und Fachkräftemangel gebe.

Haberl erwartet eher noch keine Einigung am ersten Verhandlungstag und hält danach Warnstreiks für möglich – wenn auch nicht flächendeckend. "Ich habe die Befürchtung, dass wir auf dem normalen Verhandlungsweg keine zufriedenstellende Lösung finden." Dabei liege die Forderung unter der Inflationsrate.

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