Massenmord an Juristen angedroht: Mann verurteilt

Mitte März soll der 50-Jährige gegenüber zwei Journalisten Massenmorde angedroht haben. Das Amtsgericht München verurteilte den Mann einer achtmonatigen Bewährungsstrafe.
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Der Angeklagte auf dem Weg ins Gericht: Der 50-Jährige hatte eine Mordserie angekündigt.
John Schneider Der Angeklagte auf dem Weg ins Gericht: Der 50-Jährige hatte eine Mordserie angekündigt.

München - Für die Androhung eines Massenmordes an Juristen ist ein Mann zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht München sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der 50-Jährige Mitte März während eines Prozesses am Münchner Landgericht gegenüber zwei Journalisten, darunter eine dapd-Reporterin, die Taten angekündigt hatte. Mit der „konkreten Drohung“ habe der Mann den öffentlichen Frieden gestört, erklärte der Richter.

Der Angeklagte hatte zuvor von einem „klassischen Missverständnis“ gesprochen. Er habe zwar der dapd-Reporterin ein Interview mit ihm, einem künftigen „Serienmörder“, gegen eine Bezahlung angeboten. Dies habe er aber nur gesagt, damit sie auf sein Problem aufmerksam werde: das Kontaktverbot zu seiner Tochter, das ein Gericht gegen ihn verhängt habe.

Laut Anklage hatte der Mann damit gedroht, beteiligte Juristen dieses Prozesses umzubringen. Die Journalisten nahmen die Äußerungen ernst und wandten sich an Sprecher der Münchner Justiz, die die Ermittlungen gegen den Mann in Gang setzte.

Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Die Staatsanwaltschaft verlangte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr. Der Mann sei zwar nicht vorbestraft, die Äußerung des Mannes sei aber in einem Mordprozess und kurz nach den tödlichen Schüssen auf einen Staatsanwalt in einem Dachauer Gerichtssaal gefallen. Dies habe den öffentlichen Frieden in besonderem Maße angegriffen, sagte der Anklagevertreter. Ein Gutachter bescheinigte dem Angeklagten eine „Persönlichkeit mit großem Bedürfnis nach Anerkennung“ und „narzisstische Züge“. Er erkenne jedoch „keinen Zugzwang“ bei ihm, die Morddrohung auch in die Tat umzusetzen.

 

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