Marx entschuldigt sich für Umgang mit queeren Menschen

Kardinal Reinhard Marx hat sich am Sonntagabend bei einem Gottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Queer-Gemeinde in der Münchner Kirche St. Paul für den Umgang der Kirche mit queeren Menschen entschuldigt.
AZ/dpa |
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Kardinal Reinhard Marx in München.
Kardinal Reinhard Marx in München. © Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa/Archivbild

München - Der katholische Kardinal Reinhard Marx hat sich für den Umgang seiner Kirche mit queeren Menschen entschuldigt. "Es ist eine Leidensgeschichte für viele Menschen", sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag bei einem Gottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Queer-Gemeinde in der Münchner Kirche St. Paul.

Marx: Kirche hat vielen Homosexuellen das Leben schwer gemacht

Die Kirche habe vielen lesbischen und schwulen Menschen das Leben schwer gemacht. Er forderte, "dass man sehen muss, welche Verletzungen wir angerichtet haben". "Sorry", sagte er in Anlehnung an ein Interview, das er vor einigen Jahren in Irland zu dem Thema gegeben hatte. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Alle Beziehungen, die dem "Primat der Liebe" folgten, könnten "von Gott angenommen werden", betonte Marx. "Und wir meinen, wir könnten dirigieren und genau bestimmen", wer wem sagen dürfe: "Ich liebe Dich." Er wünsche sich "eine inklusive Kirche, eine Kirche, die einschließt".

Marx freut sich, "dass wir nicht stehen bleiben"

"Auch ich hätte mir vor 20 Jahren, vielleicht auch vor 15 Jahren, nicht vorstellen können, mit Ihnen hier zu sein", sagte Marx. Er freue sich, dass sich das geändert hat, "dass wir nicht stehen bleiben".

Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" sieht in der Feier mit Marx das "Zeichen einer Wende zur Regenbogenpastoral" und eine "neue, offenere Haltung zur Homosexualität und zu LSBTIQ", sagte "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner. LSBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, intergeschlechtliche und queere Menschen.

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2 Kommentare
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  • Plato's Retreat am 15.03.2022 08:55 Uhr / Bewertung:

    Die jüngsten Opfer der katholischen Kirche waren gerade nicht "queer". Mehr sag ich nicht.

  • Witwe Bolte am 14.03.2022 10:40 Uhr / Bewertung:

    Dem Papst a.D. Benedikt bleibt aber auch gar nichts erspart.

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