Martin Leibhard: Er ist der neue Augustiner-Chef

Martin Leibhard wird neuer Chef der Augustiner Brauereri- und damit Nachfolger des tödlich verunglückten Jannik Inselkammer. Der neue Boss, der einst auf dem Brauereigelände aufwuchs, im Porträt.
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Der neue Herr über Augustiner: Martin Leibhard
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München - Es sind gigantische Fußstapfen, die Jannik Inselkammer hinterließ. Der Mann verströmte eine unheimliche Präsenz, war stets ansprechbar, keiner vom Typus des abgehobenen Managers, das erzählen Mitarbeiter, wenn sie von dem geschäftsführenden Gesellschafter der Augustiner-Brauerei erzählen. Er war im März beim Heli-Skiing in Kanada ums Leben gekommen.

Jetzt, drei Monate nach diesem tragischen Unfall, gibt es endlich einen Nachfolger: Martin Leibhard soll in Zukunft die Augustiner-Bräu Wagner KG leiten – gemeinsam mit Co-Geschäftsführer Werner Mayer. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt.

Und, wie bei der Traditionsbrauerei üblich, ist Leibhard mit den Eigenarten des Münchner Unternehmens bestens vertraut. Bereits sein Vater braute einst Bier für Augustiner, fungierte viele Jahre als technischer Leiter. Martin Leibhard selbst wuchs als kleiner Bub auf dem Gelände der Brauerei auf – und blieb auch später dem Duft des Bieres treu: Er studierte Brauwesen, promovierte später und führte gemeinsam mit Jannik Inselkammer über zehn Jahre lang Tucher-Bräu in Nürnberg. Er werde, so heißt es bei Augustiner, „die Tradition der Brauerei fortsetzen und künftig deren Geschicke mitgestalten“.

Wobei vor allem Erstes, also die Tradition, bei Augustiner mit am allermeisten zählt. Man ist bodenständig und beständig, und umso schwerer traf das Unternehmen der plötzlich Tod Inselkammers im März. Er galt als Garant für die Kontinuität im Unternehmen, das sich als letzte große Münchner Privatbrauerei die Eigenständigkeit behalten hat und von keinem der multinationalen Konzerne geschluckt wurde. Auch sonst hat Augustiner seine Eigenheiten: Werbung gibt es keine, ein überbordendes Kommunikationsbedürfnis ebenfalls nicht. Fast ein wenig mystisch mutet der Bierbrauer aus der Landsberger Straße an, der, das sieht man allein an den Zahlen, das beliebteste Bier der Münchner ist. Wer in diesen Sommertagen an der Isar entlangspaziert, sieht beinahe nur die Flaschen mit dem Mönch auf dem Etikett. Wüsste man es nicht besser, man könnte fast meinen, dass Augustiner ein Monopol in der Stadt hätte.

Zehn Jahre lang stand Inselkammer an der Augustiner-Spitze. Bis zu diesem einen Tag im März. Er war mit Freunden beim Heli-Skiing in der kanadischen Provinz British Columbia unterwegs. Bei einer Abfahrt durch den Tiefschnee löste sich eine Lawine, begrub Inselkammer und einer drei Meter dicken Schneeschicht. Erst nach Minuten konnten Retter den 45-Jährigen befreien, kurz danach erlag er seinen schweren Verletzungen. Er hinterließ Frau und Tochter. Augustiner habe einen „einzigartigen und warmherzigen Menschen“ verloren, schrieb das Unternehmen im März zum Tod Inselkammers. „Besonders seine Fähigkeit, unsere Mitarbeiter zu begeistern und uns alle als eine Familie zu sehen, werden uns sehr fehlen“, sagte Geschäftsführer Mayer. Es sind, wie gesagt, gigantische Fußstapfen für Leibhard.

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