Marsfeld und Hauptbahnhof: Ein Viertel im Umbruch

Am Marsfeld und am Hauptbahnhof hat sich viel getan und tut sich noch sehr vieles – der Stadtspaziergänger sieht hier aber auch noch viele Konstanten.
von  Sigi Müller
Hat sich längst etabliert: der ZOB - mit Blick von der Hackerbrücke.
Hat sich längst etabliert: der ZOB - mit Blick von der Hackerbrücke. © Sigi Müller

München — Auf der Hackerbrücke stehend schaue ich einmal in die Runde. Was hat sich hier in den letzten Jahren alles verändert? Ein sehr moderner Stadtteil ist hier entstanden.

Ich erinnere mich noch an den großen Flohmarkt auf dem alten Container-Bahnhof, sogar der Circus Roncalli gastierte hier einmal mitten in einer Baustelle – es gab ein großes Staubproblem in der Kieswüste. Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), in dem vorwiegend hellgrüne Busse ein- und ausfahren, und vieles mehr ist hier inzwischen hochgezogen worden.

Hat sich längst etabliert: der ZOB - mit Blick von der Hackerbrücke.
Hat sich längst etabliert: der ZOB - mit Blick von der Hackerbrücke. © Sigi Müller

Arnulfstraße, Postareal, Biergarten

An der Arnulfstraße sehe ich gegenüber ein großes Gebäude, ehemals Postareal, auch die Telefonauskunft war früher hier untergebracht. Heute, nach der Renovierung, sind verschiedene Firmen hier ansässig. Durch die kleine Zirkus-Krone-Straße, in der sich der Zirkus tatsächlich mit "Z" schreibt, schlendere ich vorbei am Augustiner-Biergarten. Eisstockschießen ist hier gerade angesagt.

Der Circus Krone: eine Münchner Institution, die hier schon seit 1919 ihren Stammsitz hat.
Der Circus Krone: eine Münchner Institution, die hier schon seit 1919 ihren Stammsitz hat. © Sigi Müller

Auf der anderen Seite die Seitenansicht vom Circus Krone. Auf der Marsstraße angekommen, sehe ich, dass offenbar bald eine Vorstellung beginnt. Viele Menschen versammeln sich auf dem Vorplatz. Weiter geht's Richtung Innenstadt. Links vor mir das große Gelände der Spaten-Brauerei mit dem Turm, von dem aus man einen unfassbar guten (und unverbauten) Blick über die Stadt hat. Vorigen Sommer war ich zum letzten Mal da oben. Herrlich!

Seltener Blick von Westen auf die Altstadt - vom Spaten-Turm aus.
Seltener Blick von Westen auf die Altstadt - vom Spaten-Turm aus. © Sigi Müller

Bayerischer Rundfunk und Hopfenpost

Bald kommen auf der rechten Seite der Rundfunkplatz, der Bayerische Rundfunk und die Büroresidenz Alte Hopfenpost. Ganz früher befand sich hier das Königlich Bayerische Verkehrsministerium.

So sah es aus, das Königlich Bayerische Verkehrsministerium an der Seidl-/Arnulfstraße. Ein paar bauliche Reste haben sich noch erhalten.
So sah es aus, das Königlich Bayerische Verkehrsministerium an der Seidl-/Arnulfstraße. Ein paar bauliche Reste haben sich noch erhalten. © Sigi Müller

Vorbei am BR bin ich bald wieder in der Arnulfstraße. Die Paul-Heyse-Unterführung schaut nach der Renovierung innen wirklich heller, sauberer und hygienischer aus. Sicher erinnern Sie sich an die dunkle, unheimliche Höhle von früher. Über dem Eingang entdecke ich sogar ein Münchner Kindl aus Stein, rundum eingerahmt von Taubenabwehrstacheln. Die Tauben scheint's nicht zu stören.

Entdeckt: ein Münchner Kindl an der Paul-Heyse-Unterführung.
Entdeckt: ein Münchner Kindl an der Paul-Heyse-Unterführung. © Sigi Müller

Ich gehe noch vor, am Hauptbahnhof vorbei, bis vor die Großbaustelle, sehe gegenüber das alte Hertie-Gebäude, welches ja seit einiger Zeit kernsaniert wird, und mache mir so meine Gedanken. Herrlich modern und einladend soll die Gegend rund um den Bahnhof in Zukunft werden. Sauber, ästhetisch, fast wie ein OP-Saal.

Baulich sicher kein Problem, aber - es bleiben da einfach ein paar Zweifel bei mir.

In diesem Sinne eine schöne Woche, 

Ihr Sigi Müller

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