Markus Söder reist nach Israel: Was er vor Ort vorhat

München/Tel Aviv - Am Flughafen von Tel Aviv ist der 7. Oktober omnipräsent. Die Terminals sind leer, überall hängen Plakate mit den Geiseln der Hamas. "Bring them back", bringt sie wieder heim, heißt es alle paar Meter. Außerdem findet man zahlreiche Hinweise auf "Shelter", also Rückzugsräume im Falle eines Raketenangriffs: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist am Mittwoch mit einer kleinen Delegation nach Israel geflogen.
"Für mich ist das ein persönliches Bekenntnis. Wir zeigen Solidarität mit Israel und dem jüdischen Leben", sagte Söder. Auch auf Wunsch der israelischen Regierung reise er in den Nahen Osten. Mit der Zivilbevölkerung in Gaza habe er zwar Mitleid, jedoch stehe die Sicherheit Israels derzeit im Vordergrund. Nach Informationen des Auswärtigen Amts ist noch eine einstellige Zahl deutscher Staatsangehöriger unter den Geiseln.
Markus Söder reist nach Israel: Schutzweste und Helm sind Pflicht
Söder wollte am Mittwochabend den israelischen Außenminister Eli Cohen treffen. Begleiten wird ihn dabei auch der deutsche Botschafter in Israel und frühere ZDF-Moderator und Regierungssprecher, Steffen Seibert.
An diesem Donnerstag reist Söders Delegation weiter in den Süden und wird voraussichtlich ein von der Hamas am 7. Oktober zerstörtes Kibbuz besichtigen. Die Reise findet unter strengen Sicherheitsbedingungen statt, im militärischen Sperrgebiet müssen die Teilnehmer eine Schutzweste sowie einen Helm tragen.
Markus Söder trifft in Israel Angehörige von Hamas-Geiseln
Ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem steht ebenfalls auf dem Programm der Delegation. Söder hat angekündigt, dass Bayern noch enger mit der Dokumentationsstätte zusammenarbeiten will und ein Kooperationsvertrag geschlossen werden soll.
Am Abend wird Söder den israelischen Präsidenten Jitzack Herzog treffen sowie Angehörige von Geiseln der Hamas. Gemeinsam mit ihnen will er die achte Chanukkah-Kerze anzünden – das Fest ist einer der höchsten jüdischen Feiertage. Begleitet wird der bayerische Ministerpräsident unter anderem von Staatsminister Florian Herrmann sowie dem Antisemitismusbeauftragen der Staatsregierung, Ludwig Spaenle (beide CSU).