Markus S. bereut Tod Brunners: „mit Scheiße abgeschlossen“

„Ich hab endgültig mit der ganzen Scheiße abgeschlossen“: In Briefen aus dem Gefängnis hat der mutmaßliche Haupttäter im Mordprozess um den Tod des Managers Dominik Brunner seine Reue geäußert.
von  Abendzeitung
Im Gerichtssaal: Markus S.
Im Gerichtssaal: Markus S. © dpa

MÜNCHEN - „Ich hab endgültig mit der ganzen Scheiße abgeschlossen“: In Briefen aus dem Gefängnis hat der mutmaßliche Haupttäter im Mordprozess um den Tod des Managers Dominik Brunner seine Reue geäußert.

„Ich hab endgültig mit der ganzen Scheiße abgeschlossen“, schrieb der heute 19-jährige Markus S. in einem Geburtstagsbrief an seine Mutter, der am Mittwoch vor dem Landgericht München I verlesen wurde. „Es tut mir so wahnsinnig leid, was passiert ist.“ Seiner Mutter, aber auch an seinem älteren Bruder Peter, der ebenfalls im Gefängnis saß, kündigte er an, er werde in der Haft einen Schulabschluss und eine Ausbildung machen. Wenn er aus dem Gefängnis komme, werde er „hundertprozentig eine fertige Ausbildung haben“.

In einem Rap-Text erinnerte er den älteren Bruder, durch den er offenbar auch in die Drogenszene kam, an gemeinsame Erlebnisse, an Schlägereien, Besäufnissen, Diebeszüge, aber auch gemeinsame Kinderzeiten ohne Alkohol und Drogen. „Du bist alles, was ich unter einem Bruder versteh“, schrieb er. „Du bist ein Held, auch wenns von den Cops keinem gefällt. Du bist mein Bruder, mein bester Freund und mein Vorbild.“

Schon im Gefängnis witterte Markus S. eine neue Verdienstmöglichkeit: Eine Journalistin wolle einen Film über ihn und sein Leben machen. „Da fließen voll viele Gagen ein, die schick ich dann an Dich und Papa.“ Der Bruder könne dann schon mal ein Musikstudio einrichten, bis er aus dem Gefängnis komme. „Das ist doch voll krass, dass man einen Film über mich drehen will. Aber ich sag gleich, dass ich es nicht ohne Dich mach.“

Markus S. (19) muss sich mit Sebastian L. (18) vor dem Landgericht München I wegen Mordes an Brunner verantworten. Der 50- Jährige war im September vergangenen Jahres nach Schlägen und Tritten am S-Bahnhof Solln gestorben. Brunner hatte vier Schüler vor den Angeklagten schützen wollen.

dpa

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