Marktstraße 1 : 800.000 Euro Schaden nach Bombe

Das Gebäude in der Marktstraße 1 hat es heftig getroffen. Hier erklärt der Hausverwalter, welche Hebel er in Bewegung gesetzt hat, um den Bewohnern die Rückkehr zu ermöglichen
Willi Bock |
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Spuren der Sprengung: Im ganzen Haus – wie hier im Keller – hat die Explosion tiefe Risse aufgerissen.
Loeper, Stapf 3 Spuren der Sprengung: Im ganzen Haus – wie hier im Keller – hat die Explosion tiefe Risse aufgerissen.
Spuren der Sprengung: Im ganzen Haus – wie hier im Keller – hat die Explosion tiefe Risse aufgerissen.
Loeper, Stapf 3 Spuren der Sprengung: Im ganzen Haus – wie hier im Keller – hat die Explosion tiefe Risse aufgerissen.
Spuren der Sprengung: Im ganzen Haus – wie hier im Keller – hat die Explosion tiefe Risse aufgerissen.
Loeper, Stapf 3 Spuren der Sprengung: Im ganzen Haus – wie hier im Keller – hat die Explosion tiefe Risse aufgerissen.

Schwabing - Sie haben sich am heftigsten gegen den Luxusneubau auf dem Platz der „Schwabinger 7“ gewehrt. Sie haben gegen die Stadt und den Bauherren geklagt und gewonnen. Und jetzt sind sie mit die am schwersten Betroffenen der Schwabinger Bombe: Die Eigentümer des Hauses Marktstraße 1. Es liegt direkt hinter dem Grundstück und hat die volle Wucht der Detonation aushalten müssen. „Ich schätze den Schaden auf bis zu 800000 Euro“, sagt der Hausverwalter Eric Stapf zur AZ.

Die Wohnungen sind voller Glassplitter, es gibt Risse in den Wänden, Putz ist heruntergefallen, Fliesen sind von den Wänden geplatzt, Fenster sind herausgeflogen und Türen samt Rahmen herausgebrochen. In den Bädern sind durch den Unterdruck die Entlüftungsklappen rausgeflogen. Das Garagentor war defekt und die Risse im Keller könnten die Tiefgarage gefährden. Aber das wird ein Statiker am Montag klären.

Stapf ist fast rund um die Uhr im Einsatz. Er regelt die Katastrophe schon mit der Bayerischen Versicherungskammer: „Das läuft da prima und unkompliziert.“ Den Mietern hat er gleich gesagt, dass sie den Schaden ihrer Hausratversicherung melden müssen.

Wie es der Zufall wollte, war die jährliche Eigentümerversammlung genau am Tag eins nach der Bombe. „Nach dem Schock war aber bald die Zuversicht da, dass wir das alles wieder hinkriegen“, erzählt Stapf. Er hat direkt die Arbeiten generalstabsmäßig organisiert: Seine Leute haben den Mietern geholfen, die Wohnungen aufzuräumen. Bis gestern Morgen um sieben Uhr wurde das ganze Gebäude gekehrt und der Schutt weggeschafft. Um 7.35 Uhr kam die Müllabfuhr, danach die Elektriker. Schreiner haben die Türen und Fenster provisorisch gerichtet, die Heizungs- und die Aufzugsfirma war im Haus, um 13.30 Uhr der Dachdecker, die Glaser und so weiter.

27 Appartements sind in dem Haus, es hat rund 40 Bewohner. Stapfs Ziel war es, dass sie gestern Abend alle wieder in ihre Wohnungen konnten. So weit sei dann alles wenigstens provisorisch wieder hergerichtet. Stapf: „Ich muss den Bewohnern bei allen Notmaßnahmen auch Sicherheit geben.“

Das Garagentor funktioniert wieder – so kann kein Unbefugter ins Haus. Die neuen Fenster sind bestellt („Lieferzeit sechs bis acht Wochen“), neue Wohnungstüren werden eingebaut, die balkonartigen Laubengänge zu den Wohnungen werden repariert. „Das ist ein Riesenschaden" sagt Stapf. Er schätzt ihn mit seinem Polier auf 500 000 bis 800 000 Euro. „Aber wir sind wieder gut dran", sagt der Hausverwalter optimistisch. Bis alles fertig ist, wird es allerdings Monate dauern.

Dann muss er doch wieder lachen: „Die Tauben sind wieder da. Die waren nach dem Knall erstmal weg.“ Und wenn ihm jeder Schaulustige einen Euro gegeben hätte, sagt Stapf, „dann hätten wir unsere Kosten raus“.

 

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