Marienplatz: Münchens zentralste Baustelle

Bis Ende 2014 bringen die Stadtwerke das 4200 Quadratmeter große Sperrengeschoss unter dem Marienplatz in Schuss. Worauf sich die Münchner einstellen müssen.
Thomas Gautier |
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Modern, hell, luftig: Die Simulation der Stadtwerke zeigt, wie es unterm Marienplatz in einigen Jahren aussehen soll, hier am Aufgang zum Fischbrunnen.
SWM Modern, hell, luftig: Die Simulation der Stadtwerke zeigt, wie es unterm Marienplatz in einigen Jahren aussehen soll, hier am Aufgang zum Fischbrunnen.

MÜNCHEN 40 Jahre lang hat sich hier kaum etwas getan, jetzt wird der Keller des Marienplatzes entrümpelt – und das mit der Brechstange. Fußböden, Möblierung, Technik, Wand- und Deckenverkleidungen, neue Farben, neue Lichter: Alles muss raus, alles wird neu. Bis Ende 2014 sanieren die Stadtwerke (SWM) das 4200 Quadratmeter große Sperrengeschoss für insgesamt 70 Millionen Euro.

Am heutigen Montag geht’s richtig los: Der Aufgang neben dem Kaufhof hinauf zur Kaufinger Straße wird eingebrettert und grundlegend saniert. Die Arbeiter werkeln an der maroden Betonsubstanz, an der Brüstung und an Abdichtungen.

Die Fahrgäste merken da nur eines: Sie müssen sich einen neuen Aufgang nach oben suchen. Und das nicht zum letzten Mal. Bis 2014 wird ein Aufgang nach dem anderen bei laufendem Betrieb saniert – dazu kommen viele weitere Maßnahmen. Die AZ sagt, wie der Umbau läuft.

Schritt 1:

Die Sanierung der Aufgänge

Zeitraum: Oktober 2011 bis Mitte/Ende 2012.

Für die Fahrgäste wohl die unangenehmsten Arbeiten – die sechs Öffnungen zur Oberfläche sind am Ende: Betonschäden. Sie werden nacheinander renoviert – aus brandschutztechnischen Gründen ist das nicht anders erlaubt. Im Herbst 2011 war der Aufgang hinauf zum Rindermarkt als erster dran, jetzt kommt der zur Kaufinger Straße  – im Frühjahr wollen die Arbeiter hier fertig sein. Der Lift funktioniert weiterhin, auch der Zugang zum Kaufhof bleibt offen.

Danach kommt der Aufgang zur Dienerstraße – das dauert bis zum Sommer.

Weil hier das Material für alle Bauarbeiten nach unten gelangt, ist diese Stelle bis zum Ende aller Arbeiten, also bis Ende 2014, nur eingeschränkt nutzbar.

Die Stadtwerke versprechen: „Wo möglich, beziehungsweise sinnvoll, werden die Zugänge nur halbseitig gesperrt oder bereits vor Abschluss der endgültigen Erneuerung provisorisch geöffnet.“

Schritt 2:

Die Sanierung der Decke

Zeitraum: Frühjahr 2012 bis Ende 2013.

In den vergangenen 40 Jahren hat sich eine eine dreckige Brühe voller Streusalzrückstände langsam nach unten in die Betondecke des Sperrengeschosses gefressen – und hat dabei jede Menge Schäden verursacht.

Fünf Betonfugen sind undicht geworden. Im Frühjahr 2012 werden erst einmal drei von ihnen repariert – auch hier arbeiten die Renovierer schrittweise.

Sie nehmen die Deckenverkleidungen ab, legen einen Teil einer Fuge frei, sanieren, machen alles wieder zu und gehen ein Stück weiter. Der Vorteil: Die Fahrgäste haben während der Arbeiten genügend Platz und auch der Christkindlmarkt 2012 sei so von den Arbeiten nicht betroffen, sagen die Stadtwerke. Der Nachteil: Das Ganze dauert bis Ende 2013.

Schritt 3:

Die Modernisierung

Zeitraum: 2. Halbjahr 2012 bis Ende 2014.

Weil hier eh alles Baustelle ist, kann man ja auch ein bisschen modernisieren. Nach einem Plan des Architektenbüros Allmann Sattler Wappner heißt das: Mehr Platz für die Fahrgäste, mehr Geschäfte, mehr klare Linien, und, vor allem: mehr Licht. Das wollen die Planer mit großen Lichtdecke erreichen.

Fußböden, Möblierung, Technik, Wand- und Deckenverkleidung werden erneuert. Die typischen blauen Kacheln an den Auf- und Abgängen bleiben aber erhalten. Die Ladenflächen werden größer – das soll auch dazu beitragen, die Kosten für den Umbau zu finanzieren.

Im zweiten Halbjahr 2012 beginnen die Arbeiten dieser Phase im Westen, also wieder am Aufgang zur Kaufinger Straße. Alles wird entfernt und nach dem neuen Konzept gestaltet.

Ab Mitte 2013 zieht die Baustelle in mehreren Etappen nach Osten, also in Richtung Tal. Wer durchs Geschoss läuft, muss dann kleinere Umwege an den Gipskarton-Platten rund um diese „Wanderbaustelle“ in Kauf nehmen. Wenn alles gut läuft, ist hier Ende 2014 Schluss und Münchens gute Stube ist wieder hergerichtet.

 

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