Maria 2.0 zu Missbrauch im Erzbistum: "Schamlosigkeit"

dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Lisa Kötter, Mitinitiatorin vom Kirchenstreik "Maria 2.0".
Lisa Kötter, Mitinitiatorin vom Kirchenstreik "Maria 2.0". © Friso Gentsch/dpa/Archiv
München

Kurz vor der Vorstellung eines lange erwarteten Gutachtens zu sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising wirft die Reformbewegung Maria 2.0 der Kirchenleitung Scham- und Empathielosigkeit vor. "Ich weiß nicht, was erschreckender ist: Die Empathielosigkeit gegenüber den betroffenen Personen, die hier zutage tritt oder die Schamlosigkeit, mit der immer von neuem verhindert wird, dass Unrecht benannt und so für die Geschädigten endlich so etwas wie Gerechtigkeit hergestellt werden kann", sagte Maria 2.0.-Initiatorin Lisa Kötter den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Ihr sei kein Fall bekannt, bei dem Opfer von Missbrauch in der katholischen Kirche so etwas wie Gerechtigkeit erfahren hätten. Es gebe ein Muster, das alle Aufarbeitungsversuche durchziehe: "Im Dunkeln wurde anders gehandelt als im Hellen."

Das neue Gutachten zu sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising soll zwischen dem 17. und 21. Januar in München vorgestellt werden, wie die Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) mitgeteilt hat. Die Prüfung der Fälle soll bis in die Kirchenspitze reichen.

Einer der Vorgänger des heutigen Erzbischofs, Kardinal Reinhard Marx, war von 1977 bis 1982 Kardinal Joseph Ratzinger, der heute emeritierte Papst Benedikt. Kritiker werfen ihm schon seit geraumer Zeit Fehlverhalten vor - konkret beim Umgang mit einem Priester aus Nordrhein-Westfalen. Der Mann soll vielfach Jungen missbraucht haben und wurde zur Amtszeit Ratzingers aus NRW nach Bayern versetzt. Zuletzt hatte "Die Zeit" Anfang dieser Woche über den umstrittenen Fall berichtet.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Sachsenlöwe am 07.01.2022 10:08 Uhr / Bewertung:

    Wie nennt man eine Gruppierung, die zig-tausendfach schwerste Straftaten begeht, deren Aufklärung systematisch verhindert, die Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz zumindest über sehr lange Zeiträume hinweg verweigert und die einzelnen Verantwortlichen vor Strafverfolgung schützt? Richtig, das ist eine Kriminelle Vereinigung. Wann endlich wird unter diesem Aspekt gegen die Katholische Kirche ermittelt?

  • Kangaroo am 06.01.2022 22:06 Uhr / Bewertung:

    Frau Kötter hat recht. Das Einzige und Beste was man tun kann ist der Austritt aus dieser verlogenen und scheinheiligen Institution. Selbst der Herrgott würde mit denen nichts zu tun haben wollen.

  • Lackl am 06.01.2022 20:34 Uhr / Bewertung:

    Ratzinger selbst hat doch die Hand schützend über die Kinderschänder gehalten.
    Den Titel, "Seine Heiligkeit" sollte man diesem Scheinheiligen sofort aberkennen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.