Marcus Rosenmüller wird Singspiel-Regisseur

Der Film-Star ("Wer früher stirbt, ist länger tot") bringt mit Autor Thomas Lienenlüke das Nockherberg-Singspiel 2013 auf die Bühne. „Es soll bayerischer werden“, sagt der Paulaner-Chef
MÜNCHEN - Er kommt nicht zu spät, das gehört schon so. Die Tür zum Salvatorkeller geht auf – Auftritt Marcus Rosenmüller. Mit großen Schritten schreitet er durch die Kameras zur Bühne. Zum anderen Neuen – und zum Chef.
Paulaner-Boss Andreas Steinfatt lächelt. Die Überraschung ist ihm gelungen.
Zuerst hatte er den neuen Autor des Nockherberg-Singspiels (27. Februar) vorgestellt: Thomas Lienenlüke. Der Comedy-Texter schreibt für die BR-Sendung „Klugscheißer“, in der auch Steinfatts Ex-Freundin Monika Gruber mitwirkt. Daher kenne man sich, sagt Steinfatt.
Steinfatt wird gefragt, ob er auch einen Regisseur ausgewählt habe. „Mei, die Guten sind alle schon vergeben“, sagt er. „Und Steven Spielberg hatte keine Zeit“, sagt Lienenlüke. Da steht auf einmal Rosenmüller im Raum.
Lienenlüke ist Ostwestfale. Er studierte in Köln und lebt seit Jahren dort. Als man ihn fragte, ob er das Singspiel schreiben wolle, habe er erstmal 14 Tage überlegt.
Rosenmüller ist Urbayer. Er stammt aus Hausham. Als man ihn fragte, habe er sofort zugesagt – „zack, ich hab’ Zeit g’habt“. Er habe da nicht lange überlegt.
Rosenmüller sagt „überleckt“ – Lienenlüke sagt „überleecht“.
Der Regisseur ist mit Film-Hits wie „Wer früher stirbt, ist länger tot“ ein Star, Lienenlüke schrieb für den „Scheibenwischer“ und Harald Schmidt, Bruno Jonas oder Helmut Schleich, taucht aber gerade mal im Abspann auf. Rosenmüller redet wie ein Wasserfall, Lienenlüke mag eher kurze Statements.
Wilder Bayer trifft auf braven Kölner – trotzdem passen beide zusammen, sagt Steinfatt: „Die Gaudi ist da, das spürt man jetzt schon.“ Bei ihrem ersten Treffen hätten Lienenlüke und Rosenmüller schon „die Singspiele 2013 bis 2018“ geplant, „und mindestens fünf verschiedene Bühnenbilder.“ Er wolle die beiden jetzt „spinnen lassen. Wir mischen uns nicht ein“. Erst am Schluss wolle er schauen, was kommt.
Und was kriegen die Zuschauer 2013 zu sehen? Eine konkrete Idee gebe es noch nicht, sagt Lienenlüke. Auch die Besetzung stehe noch nicht fest. Das Konzept einer TV-Show wie in den vergangenen Jahren will er aber aufgeben und „einen anderen Weg gehen“. Steinfatt sagt, das Singspiel soll „bayerischer werden“. Marcus H. Rosenmüller kann sich auch Hip-Hop beim Singspiel vorstellen, „das ist ja fast das Gleiche wie Gstanzl“. Bei der Musik setzt er aber auf bewährte Kräfte – nämlich auf den Filmmusiker Gerd Baumann und die „Bananafishbones“.
Ob sie auch 2014 zusammenarbeiten, ist unklar. Mehrjährige Verträge habe man nicht unterschrieben, sagt Andreas Steinfatt. „Wir arbeiten mal drauf los.“