Manni Schwabl verliert 20.000 Euro

Der frühere Löwen- und Bayern-Profi Manni Schwabl ist von einem mutmaßlichen Betrüger abgezockt worden – jetzt läuft der Prozess um einen Gesamtschaden von 1,7 Millionen Euro.
von  Abendzeitung
Der frühere Löwen- und Bayern-Profi Manni Schwabl
Der frühere Löwen- und Bayern-Profi Manni Schwabl © Ronald Zimmermann

MÜNCHEN - Der frühere Löwen- und Bayern-Profi Manni Schwabl ist von einem mutmaßlichen Betrüger abgezockt worden – jetzt läuft der Prozess um einen Gesamtschaden von 1,7 Millionen Euro.

Schwarzes Sakko, graue Hose, teure Lederschuhe – das elegante Auftreten des mutmaßlichen Millionen-Betrügers Uli J. (35) täuschte viele. Prominentestes Opfer: Der ehemalige Löwen- und Bayern-Profi Manfred „Manni“ Schwabl.

„Ich hatte ihn Ende 2005 bei einer Sportveranstaltung kennen gelernt“, sagt Schwabl zur AZ. Mit zirka 20000 Euro griff ihm der Ex-Kicker finanziell unter die Arme: „Ich dachte, ich helfe ihm aus einem Engpass. Ich wusste nicht, dass er es für Pferdewetten ausgibt.“ Erst durch die AZ erfuhr Schwabl vom Münchner Landgerichtsprozess: „Ich habe bei der Polizei meine Aussage gemacht. Dann hörte ich nichts mehr.“

In nur drei Jahren soll der berufslose Uli J. bei wohlhabenden Geschäftsleuten 1,7 Millionen Euro abgezockt haben. Das Geld gab er auf der Rennbahn aus und finanzierte damit sein Luxusleben. „Zum Schluss war es Stress. Ich musste nur noch Löcher stopfen“, sagte der Angeklagte, der seit dem 21. April 2009 in U-Haft sitzt.

Über Schwabl lernte Uli J. im Frühjahr 2006 einen Patentanwalt (53) kennen. Der Anwalt im Zeugenstand: „Ich kannte Herrn Schwabl durch ein Grundstücksgeschäft.“ Uli J. hinterließ großen Eindruck bei dem Anwalt, der im Zeugenstand berichtete: „Er fuhr immer einen neuen BMW der 5er Klasse. Seine Frau die BMW X-Klasse.“ Uli J. lud den Anwalt zu teuren Essen ein, schenkte ihm VIP–Karten für FC-Bayern-Spiele, die er von seinem angeblichen Spezl Uli Hoeneß hatte. Uli J. machte auch teure Geschenke. Der Anwalt: „Ich bekam eine Espresso-Maschine für 2000 Euro und meine Freundin einen 1er BMW.“ Über 400000 Euro zockte Uli J. allein bei dem Anwalt ab. Die Opfer glaubten, dass Uli J. ein 2,4-Millionen-Erbe aus der Schweiz zustehe. Der Prozess dauert an.

Torsten Huber

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