Mann will mit gefälschtem Aufenthaltstitel nach Österreich

Für einen 37-Jährigen Mann aus der Dominikanischen Republik endete am Mittwoch seine Reise von Punta Cana nach Österreich am Münchner Flughafen, weil den Beamten nicht entging, dass sein belgischer Aufenthaltstitel gefälscht war.
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Der Ausweis war zwar echt, aber der belgische Aufenthaltstitel gefälscht (Symbolbild).
Bundespolizei Der Ausweis war zwar echt, aber der belgische Aufenthaltstitel gefälscht (Symbolbild).

München - Die Beamten nahmen den 37-Jährigen vorläufig fest. Der Mann hatte den Bundespolizisten bei seiner Einreise aus Punta Cana seinen dominikanischen Reisepass und eine belgische Aufenthaltskarte vorgelegt. Mit geschultem Auge stellten die Beamten fest, dass der Reisepass zwar echt, die Aufenthaltskarte aber gefälscht war.

Als die Beamten den Reisenden eingehender überprüften, fanden sie auch noch heraus, dass die Justiz in den Niederlanden bereits vor etwa sechs Jahren eine Einreisesperre gegen den 37-Jährigen verhängt hatte. Die Grenzpolizei am Amsterdamer Flughafen hatte den Südamerikaner damals erwischt, als er mit einem gefälschten spanischen Pass in Holland einreisen wollte. Anschließend hatten die holländischen Behörden ihn nach viermonatiger Haft wieder in die Dominikanische Republik abgeschoben.

Für 2 000 Euro einen gefälschten Aufenthaltstitel

Kurze Zeit später war der Mann aber wieder da, dieses Mal in Spanien. Laut eigener Aussage war er damals mit echten Dokumenten, seinem Reisepass und einem spanischen Touristenvisum, über Paris nach Spanien gereist. Dort habe er, wie sein Bruder es ihm vorgemacht hatte, eine Spanierin heiraten wollen. Nachdem sich für ihn aber so schnell keine heiratswillige Kandidatin gefunden hatte, habe er sich anderweitig helfen müssen. Schließlich war sein Visum nach ein paar Wochen abgelaufen und er illegal in Spanien. Da hatte man ihm einen Herrn Namens Alberto empfohlen, der ihm gegen Bezahlung von 2.000 Euro den auch jetzt benutzten belgischen Aufenthaltstitel besorgt hatte. Alles natürlich echt und legal; dieser Meinung sei er zumindest gewesen, beschwor der 37-Jährige.

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Anschließend sei er in die Schweiz gegangen, wo er sich als Maurer seinen Lebensunterhalt verdient habe. Im Jahr 2013 sei er dann nach Österreich weitergezogen. Hier habe er seine jetzige Freundin kennengelernt und seither bei ihr gewohnt. Finanziell sei er auf die Unterstützung seines Bruders angewiesen gewesen, der ja nach geglückter Heirat mit einer Spanierin legal mit spanischer Staatsangehörigkeit ebenfalls in Österreich wohne und arbeite.

Oft kontrolliert - ohne Probleme

Ende Januar dieses Jahres sei er dann zum Familienbesuch in seine Heimat geflogen und eben gestern wieder zurückgekommen, habe wieder zu seiner Freundin nach Österreich gewollt. Er sei mit den am Münchner Flughafen vorgelegten Papieren so viel gereist und so oft ohne Probleme kontrolliert worden, dass er sich sicher gewesen sei, das belgische Dokument müsse echt sein. Jetzt aber haben Bundespolizisten im Erdinger Moos ihn eines Besseren belehrt.

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Die deutschen Grenzpolizisten haben den Mann aus dem Verkehr gezogen. Anstatt gestern nach Österreich zu fahren musste der 37-Jährige am Donnerstag mit Anzeigen wegen Urkundenfälschung, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts im Gepäck nach Punta Cana zurückfliegen.

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