Mann rettet Kind vor Ertrinken – und stirbt

MÜNCHEN - Am Tierpark fällt das Kind in die Fluten, der Retter treibt bis zur Corneliusbrücke. Als der Mann von Notärzten am Ufer reanimiert wurde, nutzten laut Polizei einige Surfer das Unglück für ein morbides Spektakel.
Hochgefährlich ist die Isar derzeit – oft sogar lebensgefährlich: Nach dem Hochwasser der vergangenen Tage ist der Fluss ein reißender Strom. Am späten Sonntagnachmittag wollte ein Mann ein Kind retten – das ist ihm gelungen, doch danach ist der Retter offenbar ertrunken.
An der Marienklausenbrücke in Thalkirchen, nahe des Tierpark Hellabrunn, stürzte das Kind in die Isar. Nach ersten Meldungen der Feuerwehr sprangen der Vater und ein Passant dem Kind hinterher und konnten es aus der Isar retten. Das Kind kam in ein Krankenhaus. Doch ein Retter, vermutlich der Vater, konnte sich nicht mehr selbst aus dem Wasser befreien – und wurde mitgerissen! Der Mann wurde von der Strömung bis zur Corneliusbrücke getrieben, an eine Kiesbank unterhalb des Kulturstrandes.
Dort konnten ihn die Einsatzkräfte aus dem Wasser bergen. Als der Mann von Notärzten am Ufer reanimiert wurde, nutzten laut Polizei einige Surfer das Unglück für ein morbides Spektakel. Während der Mann um sein Leben kämpfte, hätten die Wellenreiter den Schaulustigen „ihre Künste gezeigt“, wie die Polizei erklärte.
Doch jedes Bemühen um das Leben des Mannes schlug fehl. Mit einer Bahre wurde er schließlich an das Ufer hochgehievt, er hat nicht überlebt.
Das ganze Wochenende über mussten Rettungskräfte an die Isar ausrücken. Am Samstagabend gegen 18 Uhr wäre ein 50-jähriger Kajakfahrer an einer Wasserwalze an der Großhesseloher fast ertrunken – bis ihn die Wasserwacht rettet. rke