Mann rammt Ex mit dem Auto: Der Prozess, das Urteil

Hassan K. (Name geändert) macht einen freundlichen Eindruck. Doch der 29-Jährige hat offenbar seine Impulse nicht unter Kontrolle. Im November 2013 ist er völlig ausgerastet und hat im Auto Jagd auf seine Ex (27) gemacht - jetzt steht er vor Gericht..
von  jot
Amokfahrt vor Gericht: Hassan K. erwartet das Urteil.
Amokfahrt vor Gericht: Hassan K. erwartet das Urteil. © jot

Hassan K. (Name geändert) macht einen durchaus gewinnenden, freundlichen Eindruck. Doch der 29-jährige Azubi hat offenbar seine Impulse nicht unter Kontrolle. Am 17. November 2013 ist er jedenfalls völlig ausgerastet und hat im Auto Jagd auf seine Ex (27) gemacht.

München -  Und das kam so: Am Vortag waren die beiden noch schiedlich, friedlich nebeneinander eingeschlafen. Das gemeinsame Kind (2) schlief im Nebenzimmer. Das Paar hatte da bereits eine Trennung hinter sich. Der Grund: Hassan K. fand zufällig verräterische SMS auf dem Handy seiner Freundin und zog die Konsequenzen. Sie sei dann später wieder auf ihn zugekommen, berichtete der 30-Jährige vor Gericht.

Doch bereits am nächsten Tag war wieder alles anders. Seine Freundin kam betrunken mit ihrem Neuen nach Hause. Als das Pärchen dann an ihm vorbeifuhr, habe er die Verfolgung aufgenommen. Hassan K. gibt die Amokfahrt zu. „Ich wollte verstehen, was los ist“, versucht er, seinen Ausraster zu erklären.

Die Szenen, die sich dann abspielten, erinnern aber eher an eine Verfolgungsjagd á la Hollywood als an eine Aussprache. Bei der nächsten Ampel stieg Hassan K. aus und schlug auf die Motorhaube. „Steig aus, ich bring’ dich um!“ schrie er den Fahrer an. Der tat nichts dergleichen, sondern fuhr lieber wieder los. Hassan K. hinterher. Fünf Mal rammte er auf ihrem Weg durch Neuhausen den Wagen vor ihm. Beide Insassen kamen mit einer HWS-Distorsion davon.

Den zornigen Ex im Rückspiegel rief die verängstigte Frau schließlich die Polizei an. Die gab Tipps zur Deeskalation der Situation. „Fahren Sie langsam, bremsen sie nicht und fahren Sie in Richtung der nächsten Polizeiwache!“

Wäre sie vor Gericht erschienen, hätte er sich bei der Mutter seines zweijährigen Sohnes entschuldigt, versicherte Hassan K. am Monatg. Man möchte es ihm glauben.

Das Urteil: Ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung, dazu zehn weitere Monate ohne Führerschein.

 

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