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Mann nach Attacke gestorben: Polizei nimmt Verdächtigen im Ausland fest

Nachdem er in Obersendling brutal niedergeschlagen worden war, ist ein 32-Jähriger wenige Tage später im Krankenhaus gestorben. Nun konnte die Polizei einen Tatverdächtigen ermitteln, er wurde im Ausland festgenommen.
Ralph Hub
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Der gesuchte Verdächtige konnte bei seiner Einreise nach Kroatien festgenommen werden. (Symbolbild)
Der gesuchte Verdächtige konnte bei seiner Einreise nach Kroatien festgenommen werden. (Symbolbild) © imago

Obersendling - Um ein Haar wäre dem 23-Jährigen tatsächlich die Flucht in seine alte Heimat geglückt. Bei der Ausweiskontrolle an der Grenze zwischen Bosnien und Kroatien fiel Grenzern auf, dass gegen den in München lebenden Mann ein europäischer Haftbefehl vorlag.

Schlägerei vor Lokal in Obersendling

Am 17. Juli gegen 0.40 Uhr hatte ein Passant einen stark blutenden Mann mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen vor einer Gaststätte an der Boschetsrieder Straße gefunden und den Rettungsdienst alarmiert.

Der 32-jährige Angestellte hatte Gesichtsfrakturen und ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Er kam auf die Intensivstation, wo er am 23. Juli verstarb. Schnell geriet ein 23-jähriger Landsmann des Opfers ins Visier der Ermittler.

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23-jähriger Verdächtiger in Kroatien festgenommen

Es gab Hinweise, dass er sich nach Kroatien absetzen wolle. Zielfahnder wurden auf ihn angesetzt. Knapp eineinhalb Monate nach der Gewalttat in Obersendling ist der Mann in Kroatien gefasst worden. Wie die Münchner Polizei am Mittwoch berichtete, wurde der Handwerker bei der Einreise mit dem Auto in sein früheres Heimatland von kroatischen Grenzbeamten erkannt und festgenommen.

Mittlerweile wurde der Verdächtige an Deutschland ausgeliefert. Er wurde in Begleitung von Polizisten an Bord eines Flugzeugs zurück nach München gebracht. Der 23-Jährige sitzt in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft. Die Münchner Mordkommission ermittelt gegen ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Der Verdächtige macht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Ihm droht eine Haftstrafe. Der 23-Jährige ist polizeibekannt, bisher allerdings lediglich wegen Fahrens ohne Führerschein und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Das Opfer soll am Tatabend in einer Gaststätte in der Boschetsrieder Straße mit einer Gruppe junger Männer in Streit geraten sein. Diese Auseinandersetzung soll dann außerhalb des Lokals eskaliert sein. "Vorausgegangen war eine Provokation", sagt Polizeisprecher Sven Müller, "aus welchem Anlass und von wem, ist noch nicht geklärt."

Der Bauarbeiter soll das Opfer ins Gesicht geschlagen haben, so dass der 32-Jährige stürzte und mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug.  

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25 Kommentare
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  • Kritischer Beobachter am 18.07.2021 23:05 Uhr / Bewertung:

    Es ist gut, dass die bayerische Polizei und die Staatsanwaltschaft solche Delikte nicht mehr als banale Schlägerei bewertet, sondern als das, was es ist: Mordversuch. Dies bedeutet U-Haft bis zur Verhandlung und die Strafdrohung Lebenslänglich, was immerhin mindestens 15 Jahre Gefängnis heißt. Damit ist alles, was man bisher an sozialen Leben, Familie, Freunde, Beruf, Einkommen hatte, sofort erledigt. Jeder sollte also wissen, wer in München gegen den Kopf tritt, bekommt so schnell keinen Fuß mehr auf den Boden. Er hat es auch nicht verdient. Statt Mitleid gehört ihm die volle Härte des Gesetzes.

  • Sebastian B. am 27.07.2021 13:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kritischer Beobachter

    Mordversuch ist es eher nicht, da die Tötung ja vollendet wurde und der Schlag ursächlich dafür gewesen sein dürfte. Eine Tötungsabsicht dürfte bei einem Faustschlag (von Tritten gegen den Kopf steht nichts im Artikel) auch eher nicht nachzuweisen sein. Deshalb wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt - wie es auch im Artikel steht.

  • Inge K. am 29.07.2021 10:25 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sebastian B.

    Konnte KB zum Zeitpunkt seines Kommentars abrnoch nicht wissen.

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