Mann mit dem Fernrohr: Alles nur geklaut?

Aktionskünstler Wolfgang Flatz soll sein Museums-Logo abgekupfert haben. Doch er behauptet vor Gericht: "Die Motive haben keine Ähnlichkeit.“ Das Gericht entscheidet: Er darf das Bild nicht mehr verwenden.
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Das Museums-Logo von Flatz für sein Museum in Dornbirn.
Flatz Das Museums-Logo von Flatz für sein Museum in Dornbirn.

MÜNCHEN - Aktionskünstler Wolfgang Flatz soll sein Museums-Logo abgekupfert haben. Doch er behauptet vor Gericht: "Die Motive haben keine Ähnlichkeit.“ Das Gericht entscheidet: Er darf das Bild nicht mehr verwenden.

Ist Aktionskünstler Wolfgang Flatz (58) ein Plagiator? Er soll das Logo „Mann mit Fernrohr“ für sein Flatz-Museum abgeschaut haben. Die Künstlerin Barbara Fries sieht sich als Urheberin und klagt vor der Zivilkammer des Münchner Landgerichts I auf Unterlassung.

Flatz’ Projekte waren immer extrem und provokant. Einer seiner Slogans lautete: „Fressen, Ficken, Fernsehen“, er wurde auf Postkarten in Schwarzrotgold gedruckt. Eine Anspielung auf die deutsche Mentalität.

Vor dem Prozess meinte Flatz noch: „Alles Quatsch. Ich kenne Frau Fries überhaupt nicht. Die Motive haben keine Ähnlichkeit.“ Fakt ist: Fries hat eine Figur mit Fernrohr als Kunstwerk für das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin kreiert.

2009 wurde in der Flatz-Geburtsstadt Dornbirn das Flatz-Museum eröffnet. Das Werbelogo dafür: zwei Figuren mit Fernglas, die Rücken an Rücken stehen. Der Vorsitzende Richter Peter Guntz findet nun: „Die Figuren sehen sich sehr ähnlich. Wir haben keinen Zweifel an der urheberrechtlichen Schutzwürdigkeit.“ Künstler Flatz, im dunklen Anzug und mit weißen Schuhen: „Ich habe meinem Sohn zugeschaut, wie er in das Kaleidoskop schaute. So ist das Motiv entstanden.“

Die Zivilkammer blieb hart, Flatz lenkte ein. Er wird das Motiv in Österreich und Deutschland nicht mehr verwenden – sonst drohen 6000 Euro Strafe. Torsten Huber

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