Mann mit Cowboyhut und Revolver im Nußbaumpark
München - Aufgeregt meldete sich am Samstagabend gegen 19.40 Uhr ein Zeuge telefonisch in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums: „Hier läuft ein Kerl mit einer Waffe im Park herum“, gab er durch. Gut drei Wochen nach dem furchtbaren Amoklauf im OEZ mit neun Toten, erging sofort Alarm.
Fünf Streifenwagen rasten zum Nußbaumpark gegenüber dem Sendlinger Tor. Die Beamten stellten den Verdächtigen. Er verhielt sich aggressiv und war scheinbar tatsächlich bewaffnet. Die Beamten sahen den Griff eines Revolvers aus der Hosentasche ragen. Der Mann trug einen Cowboyhut und war stark angetrunken.
Die Polizisten überwältigten den Mann, drücken ihn zu Boden und fesselten ihn. Als sie anschließend die Waffe überprüften, stellten die Einsatzkräfte fest, dass es sich nur um ein harmloses Spielzeug handelt, den Nachbau eines Revolvers der Marke Colt, wie ihn die Cowboys im Wilden Westen trugen.
Lesen Sie auch: Dumm gelaufen - Prostituierte trifft sich mit Polizist
Der Verdächtige wurde zur PI 14 ins Westend gebracht. Die Überprüfung seiner Personalien ergab, dass es sich bei dem 47-Jährigen um einen Bulgaren ohne festen Wohnsitz in Deutschland handelt. Der Mann war zudem betrunken. Ein Alkotest ergab über 1,6 Promille.
Der 47-Jährige musste seinen Spielzeugcolt abgeben. Zudem wurde er wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt. Da es sich um eine täuschend echt aussehende Nachbildung einer Waffe handelt, hätte der Mann das Spielzeug nur in einem abschließbaren Behälter in der Öffentlichkeit transportieren dürfen.
Juristisch gilt das nur als Ordnungswidrigkeit und wird daher lediglich mit einer Geldbuße bestraft. Ein Haftbefehl wurde gegen den 47-Jährigen nicht beantragt. Er durft nach der Personalienfeststellung wieder gehen.
Das Polizeipräsidium warnt angesichts des jüngsten Vorfalls erneut ausdrücklich davor, in der Öffentlichkeit mit Spielzeug- oder Softairwaffen zu hantieren.