Mann besprüht chinesische Nachbarin mit Desinfektionsspray

Bizarre Attacke auf eine in München lebende Chinesin aus Angst vor dem Coronavirus. Es ist bereits der zweite Fall in München seit Februar.
Ralph Hub |
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Der Mann besprühte die Frau mit Desinfektionsspray. (Symbolbild)
imago/Ulmer Der Mann besprühte die Frau mit Desinfektionsspray. (Symbolbild)

München - Bei manchen Zeitgenossen scheinen die Nerven inzwischen ziemlich blank zu liegen. In der Fasanerie besprühte ein 45-Jähriger am Dienstag seine Nachbarin mit Desinfektionsmittel. Er schrie "Corona" und drohte, die gebürtige Chinesin zu töten. Die 45-Jährige lebt schon seit vielen Jahren in München. Die Angestellte war in letzter Zeit weder in ihrer alten Heimat, noch hat sie sich mit dem Virus infiziert.

Als sie am Dienstagabend von der Arbeit nach Hause kam, lauerte ihr der Nachbar (45) im Treppenhaus des Mietshauses in der Fasanerie auf. Er zückte ein Desinfektionsmittel und sprühte damit die Frau ein. Dabei schrie er immer wieder "Corona, Corona". Zudem drohte der Mann damit, seiner Nachbarin den Kopf abzuschneiden.

Ermittlungen wegen Körperverletzung und Bedrohung

Die 45-Jährige flüchtete sich in ihre Wohnung. Von dort aus verständigte sie den Polizeinotruf. Eine Streife konnte den Corona-Streit zwischen den beiden Nachbarn beruhigen. Vor allem dem 45-Jährigen redeten die Beamten ins Gewissen – eine so genannte "Bedroheransprache", wie es bei der Polizei heißt.

Damit ist für den Mann die Angelegenheit noch nicht ausgestanden. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung und Bedrohung ermittelt.

Nicht der erste Vorfall dieser Art in München

Die Attacke auf eine Asiatin ist in München nicht die erste ihrer Art. Am 20. Februar pöbelte ein 57-Jähriger zwei Chinesinnen an. Der 57-Jährige beschimpfte an der S-Bahnhaltestelle am Harras zwei in München lebende Chinesinnen (27, 28) mit den Worten "Coronavirus" und spuckte in ihre Richtung.

Ein 28-jähriger Chinese bekam den Vorfall am Bahnsteig mit und griff ein. Es kam zum Streit. Der 57-Jährige rastete völlig aus. Eine Streife der Bundespolizei musste den Münchner schließlich fesseln und abführen. Ein Alkoholtest ergab 2,66 Promille. Der Mann weigerte sich, seine Personalien zu nennen. Auf dem Weg zur Wache im Hauptbahnhof beleidigte er die Polizisten mehrfach.

Lesen Sie auch: Blutige Axtattacke auf Autofahrer in Schwabing

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