Mann (48) schlägt Handydieb (32) ins Koma

München - Sein ganzer Frust über ein verpfuschtes Leben hat sich da Luft verschafft. Hans T. (48, Namen geändert) hat seinen auf einer Parkbank sitzenden Bekannten Kai R. (32) an den Kopf getreten. Dann schlug und trat er auf den wehrlos am Boden liegenden Mann ein. Für die Staatsanwaltschaft ist das versuchter Totschlag.
Der Anlass für diesen Gewaltausbruch war ein gestohlenes Handy. Die beiden Männer hatten den Nachmittag des 3. Juli 2019 auf einer Parkbank im Fürstenfeldbrucker Stadtpark verbracht, geredet und viel getrunken.
Täter flüchtet mit dem Rad
Auf dem Weg nach Hause fiel Hans T. auf, dass er sein Handy nicht mehr dabei hatte. Der 48-Jährige machte sich auf den Rückweg zum Park und sah Kai R. auf der Parkbank. In der Hand hielt dieser das Handy. "Ich war sauer und enttäuscht", erklärt der geständige Angeklagte beim Prozessauftakt. Alles ging bei ihm schief und jetzt auch das noch. "Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht", versucht er sich an einer Erklärung.
Zeugen hinderten ihn an weiteren Tritten und Schlägen. Der 48-Jährige flüchtete mit seinem Rad. Um sein Opfer kümmerte er sich nicht. Kai R. wurde durch die Misshandlungen kurzzeitig bewusstlos, erlitt einen mehrfachen Kieferbruch und musste stationär behandelt werden.
"Ich will mein Leben in den Griff kriegen", sagt der alkoholkranke und vorbestrafte Mann dem Vorsitzenden Richter Thomas Bott. Nur ein Lippenbekenntnis? Seine Verteidigerin Heidi Pioch legt Unterlagen vor, nach denen sich ihr Mandant tatsächlich um eine erneute Therapie bemüht hat.
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