Manche Anwohner können immer noch nicht zurück

Nach Sprengung der Bombe hat das große Aufräumen begonnen. Kein Gebäude ist einsturzgefährdet, doch manche Anwohner können immer noch nicht zurück in ihre Wohnungen.
von  dpa
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst. © Tim Wessling

München - Auch am Tag drei nach dem Fund einer 250 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe mitten in München haben einige Anwohner noch immer nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können. Die Druckwelle der Sprengung hatte mindestens 17 Häuser beschädigt, Fassaden eingedrückt und fast alle Fenster im Umkreis zerbersten lassen. Die Polizei hatte den Bereich rund um den Fundort auch am Donnerstag noch abgesperrt – zur Sicherheit und auch zur „Eigentumssicherung“, wie ein Polizeisprecher sagte. Will heißen: Angst vor Plünderungen.

Plünderungsversuche habe es aber nicht gegeben, betonte der Sprecher. Von Seiten der Stadt gab es eine gute Nachricht: Keins der Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft der Explosion sei einsturzgefährdet, Statiker konnten Entwarnung geben. Allerdings habe ein Haus Risse im Mauerwerk. Ein Gutachter soll diese nun genauer prüfen. Auch wenn alle Häuser als „standsicher“ gelten, seien einige Wohnungen noch immer nicht bewohnbar. Wegen Schäden an Dächern sei die Feilitzschstraße auch noch nicht sicher für den Verkehr.

Die Stadt München prüft derzeit nach eigenen Angaben, wie Anwohner und Geschäftsleute möglichst schnell entschädigt werden können. „Es ist derzeit unmöglich, eine pauschale, allgemeingültige Aussage zu treffen“, sagte ein Sprecher. Die Rechtslage sei äußerst komplex. Gegen die Stadt könnten keine Haftungsansprüche geltend gemacht werden, bekräftigte er. Bei der Sprengung sei alles ordnungsgemäß verlaufen. Ein Abtransport der US-Fliegerbombe, die am Montag bei Bauarbeiten auf dem ehemaligen Gelände der Kneipe „Schwabinger 7“ gefunden worden war, wäre viel zu riskant gewesen.

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) versprach aber, den Anwohnern unter die Arme greifen zu wollen. Für Geschäftsleute kommt beispielsweise neben den Schäden auch noch ein Verdienstausfall hinzu. Für die Hilfe der Kommune sei aber eine rechtliche Grundlage nötig, die Juristen nun so schnell wie möglich klären wollen. Auch die Versicherungen kündigten an, Mieter und Hausbesitzer könnten ihre Schäden bei ihnen geltend machen – etwa bei ihrer Gebäude- oder Hausratsversicherung. 

 

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