Makler vor Gericht
München - Auf die Betrugsmasche mit vermeintlich hohen Zinsen fallen offenbar immer noch Anleger herein. Gleich 60 Prozent Rendite im Jahr haben die Makler Markus G. (41) und Reinhard Sch. (53) bei ihrer Geldanlage versprochen – und so 628 000 Euro abgezockt. Jetzt stehen sie wegen Betrugs in 27 Fällen vor dem Landgericht.
Reinhard Sch. ist sich keiner Schuld bewusst: „Wir haben das Geld bei drei verschiedenen Fondsverwaltern angelegt. Plötzlich war das Geld weg.“ Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass die Angeklagten das Geld für Privatzwecke verbraucht haben.
2006 lassen Markus G. und Reinhard Sch. ihre Firma „Maonara GmbH“ ins Handelsregister eintragen. Ihr Firmensitz ist in Kolbermoor bei Rosenheim. Aber den Anlegern aus dem Freundes- und Bekanntenkreis spielen sie vor, dass sie von den USA aus, in Wilmington (North Carolina), weltweit ihre Finanzgeschäfte führen. Ihr Geschäftsmodell stellen sie so vor: Das Geld werde man risikolos mit Garantiegewinnen anlegen. Laufzeit: dreizehn Monate. Fünf Prozent Rendite monatlich. Mindesteinlage 5000, Höchsteinlage 100 000 Euro.
Die erste Ertragsausschüttung sei sechs Wochen nach der Überweisung vorgesehen. Um noch mehr Anleger zu ködern, haben sie laut Anklage zunächst Gewinnausschüttungen durchgeführt. Das Geld dafür habe allerdings nur von neuen Anlegern gestammt. Die Staatsanwaltschaft sagt: „Die Angeklagten verfügten auch zu keinem Zeitpunkt über ein schlüssiges, rentables Anlagekonzept“.
Schließlich seien auch die Anleger misstrauisch geworden. Im ersten Verfahren wird Markus G. wegen gemeinschaftlichen Betrugs im besonders schweren Fall zu drei Jahren und vier Monate Gefängnis verurteilt. Sein Komplize muss drei Jahre und sechs Monate absitzen. Dagegen gehen sie bis vor das Bundesverfassungsgericht. Am 30. April fällt das Urteil.
- Themen:
- Bundesverfassungsgericht