"Make Munich": Ein Paradies für "Maker" und Do-it-Yourself

Auf der Messe „Make Munich“ treffen sich dieses Wochenende moderne Bastler zum gemeinsamen Werkeln. Das Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht.
von  Sophie Anfang
Mit Computer, guten Ideen und Teamarbeit bringt man den weiß-roten Roboter zum Laufen.
Mit Computer, guten Ideen und Teamarbeit bringt man den weiß-roten Roboter zum Laufen. © noDNA

München - Wer seine Zähne putzen will, braucht eine Zahnbürste. Wer einen Roboter bauen will – braucht sie auch. Man schneidet den Stiel ab, klebt eine Batterie und einen Vibrationsmotor auf den Bürstenkopf, fertig. „Die Borsten vibrieren und der Roboter bewegt sich vorwärts“, erklärt Michael Baumgärtner vom Robotik-Händler noDNA.

Auf die Idee muss man erst mal kommen. Wer es tut, ist wahrscheinlich Teil der „Maker“-Gemeinde, der neuen Generation von Bastlern mit einem Faible für IT. Baumgärtner gehört dazu, obwohl der 28-Jährige bis vor kurzem hauptberuflich etwas ganz Anderes machte: ein Münchner Sternehotel leiten.

Die Geschichte zeigt, dass bei den „Makern“ die Ideen genauso ungewöhnlich sind, wie die Menschen, die hinter ihnen stecken. Es werden also geistige und ganz reale Funken sprühen, wenn sich die modernen Bastler an diesem Wochenende auf der „Make Munich“-Messe im Zenith treffen. Es ist die dritte Auflage der Tüftler-Veranstaltung.

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Self-Made-Roboter beim Fußball oder Sumo-Ringen

 

108 Aussteller aus verschiedenen Bereichen werden auf der zweitägigen Messe sein, darunter der Roboterhändler, bei dem Baumgärtner arbeitet. An deren Stand kann man Roboter ausprobieren – oder Zahnbürstenroboter basteln.

Fortgeschrittene lassen ihre Roboter beim Fußball oder Sumo-Ringen gegeneinander antreten. Beim Robocup kämpfen vier der besten deutschen Teams auf der Messe um den Sieg. Zuschauer sind erwünscht.

Noch wünschenswerter ist allerdings: Selber aktiv werden. „Es ist keine Messe, bei der man einfach nur kommt und schaut und wieder geht, sondern sich traut und selbst mitmacht“, sagt „Make Munich“-Organisator Martin Lahmann. Deshalb gibt es neben 40 Vorträgen auch 50 Workshops, die zwischen 30 Minuten und drei Stunden dauern. Dabei geht es los mit Upcycling, also aus alten Materialien etwas Höherwertiges basteln, über Grundlagen des 3D-Drucks bis hin zum Programmieren einer App.

An den Ständen, an denen sich verschiedene Unternehmen oder „Maker“-Gruppen vorstellen, kann ebenfalls viel ausprobiert werden. Die Themenvielfalt geht von Design, über Mode, Robotik, bis hin zu grünen Technologien, die die Welt etwas nachhaltiger machen sollen. Die französische Firma „Le Petit Cool“ etwa stellt einen Baukasten vor, mit dem man sich ein Mini-Gewächshaus für daheim bauen kann. Um dann kann man vielleicht auch seinen selbstgebauten Zahnbürsten-Roboter herumfahren lassen. Falls doch mal ein bisschen Gießwasser und Erde daneben geht.

Im Zenith, Lilienthalallee 29. 16. und 17. Januar von 10 bis 18 Uhr, Kinder bis 12 Jahre frei, Jugendliche bis 18 Jahre 5 Euro/Tag, Erwachsene 13 Euro/Tag, 23 Euro/Wochenende.

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